nick2404 schrieb:
Klar der EU-Verbrauch ist eine Witzangabe..aber zu viel Abweichen ist ein Wandlungsgrund! Werde meinen jetzt mal im Sommer nochmal versuchen den Verbrauch zu drücken, aber wenn der so hoch bleibt wie er jetzt ist wende ich mich an BMW.
Wandeln? Das schafft nicht. Die Beweislage würde bei Dir liegen. Es gibt viele Gründe, die ich schon erwähnt habe die den Verbrauch negativ beeinflussen.
Hier mal zum nachlesen wie der Verbrauch ermittelt wird.
Kraftstoffverbrauchsangaben der Hersteller
Um einen zuverlässigen Vergleich der Kraftstoffverbrauchswerte verschiedener Pkw-Modelle zu ermöglichen, wurden genormte Messverfahren gesetzlich vorgegeben, die für das Fahrprogramm und die Umgebungsbedingungen einheitliche Vorgaben beschreiben und die Messbedingungen so definieren, dass möglichst reproduzierbare Werte für den Kraftstoffverbrauch erzielt werden.
Grundlage für die Ermittlung des Kraftstoffverbrauches von Pkw im Rahmen der Fahrzeug-Typgenehmigung ist die Verordnung (EG) Nr. 715/2007 ff. und deren Durchführungsverordnung (EG) Nr. 692/2008 ff. (ab Euro 5, bis Euro 4: RL 70/220/EWG ff. und 80/1268/EWG ff.).
Die Messungen erfolgen auf akkreditierten Abgasprüfständen im sogenannten „Neuen Europäischen Fahrzyklus“ (NEFZ). Der NEFZ besteht aus zwei Abschnitten. Der erste Teil (Phase 1) repräsentiert den innerstädtischen Fahrbetrieb, bei dem das Fahrzeug kalt gestartet und an-schließend im Stop-and-Go-Betrieb mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gefahren wird. Der zweite Teil (Phase 2) des Fahrzyklus repräsentiert den außerstädtischen Fahrbetrieb mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Der gesamte NEFZ dauert 1.180 Sekunden (ca. 20 Minuten). Die Streckenlängen betragen in Phase 1 (innerorts) ca. 4 km und in Phase 2 (außerorts) ca. 7 km. Die Durchschnittsgeschwindigkeit über die gesamte Strecke von ca. 11 km beträgt 33,6 km/h (ohne Leerlaufphasen 44,0 km/h).
Abbildung 1 zeigt, wie das Fahrzeug auf der Rolle beschleunigt und verzögert wird. Die am Prüfstand eingestellten Fahrwiderstände entsprechen weitgehend den Verhältnissen auf der Straße. Im Prüfzyklus enthalten sind Beschleunigungs-, Verzögerungs-, Konstant- und Leerlaufphasen. Geschaltet wird das Getriebe an genau festgelegten Punkten (für bis zu sechs Gangstufen). Fahrzeuge mit Automatikgetriebe werden in Stufe D gefahren.
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Der Kraftstoffverbrauch wird aus den gemessenen kohlenstoffhaltigen Schadstoffen (Kohlenwasserstoffe HC, Kohlenmonoxid CO und Kohlendioxid CO2) für den innerstädtischen und außerstädtischen Zyklus getrennt berechnet. Der kombinierte Kraftstoffverbrauchswert im gesamten NEFZ setzt sich aus diesen beiden Verbrauchswerten zusammen. Dabei geht der Anteil des Stadtverkehrs mit 36,8 % und der des außerstädtischen Fahrzyklus zu 63,2 % in den Gesamtverbrauchswert ein. Dies basiert auf den in den einzelnen Fahrzyklen zurückgelegten Fahrstrecken.
Kraftstoffverbrauchsabweichungen in der Praxis
Zahlreiche Mitgliederanfragen beim ADAC belegen, dass der vom Automobilhersteller im Rahmen der Typgenehmigung ermittelte Kraftstoffverbrauch eines Pkw-Modells beim Autofahrer durchaus als realistischer Wert angenommen wird und entsprechende Abweichungen in der Praxis zu großer Verärgerung führen. Hier muss folgendes berücksichtigt werden:
Die Kraftstoffverbrauchsmessungen nach den geltenden Normen wurde entwickelt, um dem Verbraucher die Möglichkeit zu bieten, den Kraftstoffverbrauch verschiedener Pkw-Modelle mit-einander vergleichen zu können.
Der daraus ermittelte Kraftstoffverbrauch spiegelt jedoch nicht unbedingt den Praxisverbrauch eines Fahrzeugs wieder. Denn, die individuelle Nutzung eines Fahrzeugs ist sehr vielfältig und die Fahrweise/Fahrbedingungen in der Praxis weichen in der Regel vom Prüfzyklus und den Prüfbedingungen ab. So wird beispielsweise im Prüfzyklus das Auto auf dem Prüfstand zwi-schen 20 und 30 °C (üblich 22-24 °C), mit sämtlichen Verbrauchern abgeschaltet gestartet. Häufig ist es bei uns aber kälter, Heizung und Licht werden benötigt. Bei Wärme oder sehr schwülem Wetter arbeitet auch die Klimaanlage zur Kühlung oder Entfeuchtung. Diese Nebenverbraucher verbrauchen zusätzlich Kraftstoff. Darüber hinaus beträgt die Höchstgeschwindigkeit im Prüfzyklus nur 120 km/h, die zudem auch nur kurzzeitig gefahren wird. Hauptsächlich bildet der Zyklus Fahrten im Ort und auf der Landstraße ab. Außerdem erstreckt sich der gesamte EU-Zyklus für die Verbrauchs- und Abgasmessung nur auf 11 km. Damit sind grundsätzlich Autos mit großen Motoren benachteiligt, weil deren Aufwärmphase länger dauert. Während dieser Phase läuft der Motor in einem weniger effizienten Bereich. Kleine Motoren werden schneller warm, im warmen Betriebszustand verbrauchen sie weniger – somit sinkt der Verbrauch im EU-Zyklus. Daher erklärt sich auch der Trend zum Downsizing, also zu immer kleineren Motoren.
Die im Rahmen des Typgenehmigungsverfahrens von den Automobilherstellern ermittelten Kraftstoffverbrauchswerte sind somit allenfalls unter optimalen Bedingungen und mit sehr zurückhaltender Fahrweise im Straßenverkehr erreichbar. Sie stellen zumeist die Untergrenze dessen dar, was in der Praxis erreichbar ist. Je nach Verkehrsfluss, Witterung und Fahrweise kommt es in der Regel zu entsprechenden Mehrverbräuchen.
Insbesondere die Fahrweise hat dabei den größten Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Dies zeigen auch aktuelle Auswertungen eines ADAC Langsteckentests.
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Die Ergebnisse verdeutlichen nochmals, wie groß die Unterschiede im Kraftstoffverbrauch je nach Fahrweise und Einsatzbedingungen bei ein und demselben Fahrzeug sein können. Kraftstoffverbrauchsangaben in Online-Plattformen (z.B.
www.spritmonitor.de) sind daher Individualwerte, die mit Vorsicht zu betrachten sind und nicht als Grundlage für repräsentative Auswertungen verwendet werden können.
Quelle ADAC