Einzelabnahme: Welche Dokumente notwendig?

[M2Comp]

Hallo zusammen,

da ich gerne auf meinem M240i eine Felgen-/Reifenkombination fahren möchte, die nicht Standard-BMW ist, möchte ich gerne wissen was es hierzu bei einer Einzelabnahme alles zu beachten gibt.

Für die Felgen liegt mir nur ein Festigkeitsgutachten vor.

Bei den Reifen habe ich eine generelle Frage: Welche Reifen werden als Referenz für die Abweichung der Abrollumfänge genommen?

Was muss ich des weiteren bei der Reifenkombination beachten? Wo finde ich die Freigabe für mein Fahrzeug?

Besten Dank im Voraus.

Gruß,

Marcel

 

[Prior]

Hallo Marcel,

bei meinen E.-Abnahmen reichten bisher die Festigkeitsgutachten aus.
Bei individuellen Reifendimension musste ich noch ein Tachogutachten machen lassen und zur Abnahme vorlegen.

Bei Allrad wohl etwas schwieriger. Unser Bosch-Dienst konnte da nicht helfen.

Viel Erfolg

 

[M2Comp]

Danke für deine Antwort.

Zu den Reifen:

Ich kann mich halt noch nicht entscheiden, ob ich die Kombination 235/35 mit 255/30 oder 235/35 mit 265/30 nehmen soll.

Daher nochmal die Frage, ob beim Reifenrechner die Unterschiede der Abrollumfänge zwischen Bereifung VA/HA oder ab Werk Bereifung und neuer Bereifung verglichen werden muss?

 

[mle]

Für eine Einzelabnahme einer neuer Rad/Reifenkombination, brauchst du ein TÜV Teilegutachten/Festigkeitsnachweis(-gutachten) der Felgen und eine Reifenfreigabe des Reifenherstellers. Dies ist alles.

Es werden sowohl die Abrolldifferenz zwischen neuer VA / alter VA , neuer HA/ alter HA Bereifung gemessen, sowie neuer VA/HA Differenz und alter VA/HA Differenz (Egal ob Heck-/Front- oder Allradantrieb). Dies steht aber alles in der neuen Reifenfreigabe des Reifenherstellers. Liegt dies vor, hast du keine Probleme bei der Abnahme.

Lediglich die Freigängkeit muss natürlich noch gewährleistet sein. Am besten komplett verschränken und notfalls Radhäuser etc. nachbearbeiten um eine Wiedervorführung beim TÜV zu vermeiden.

 

[Erebor]

Ich geb dir einen wertvollen Tipp: Fahre auf keinen Fall eine so abweichende Mischbereifung! Dein VTG wird sich direkt verabschieden (<5000km)

Zu 225/35 R19 passt auf der HA der 255/30 R19 am besten, demnach würde zu 235/35 VA der 265/30 R19 Reifen passen.

Am besten fährst du VA und HA denselben Reifen. Damit hast du langfristig keine Probleme.

 

[M2Comp]

Ok, danke für eure Tipps!

Kurze Anmerkung: Auch wenn mein Nickname mit "ix" endet, so fahre ich einen "i", sprich reiner Heckantrieb.

@ mle

Ich habe gerade mal auf der Freigabe Seite von Hankook (https://freigaben.hankooktire.com/) die Kombi 235/265 angefragt und sofort eine Herstellerfreigabe für den M240i erhalten (siehe Anhang). Mit dieser Bestätigung plus Festigkeitsgutachten der Felgen könnte ich dann zum TÜV und eine Einzelabnahme machen lassen?

@ erebor

Ich finde 8,5x19 auf einem 225er Reifen arg gezogen und nicht so schön von der Optik. Zudem würde ich gerne mit 235er das Untersteuern etwas reduzieren. 265er Reifen hätte ich gerne um die Leistung (knapp 400PS) auf die HA bzw. Straße zu bekommen.

 

[Erebor]

Ah, ok. Dein ix hat mich tatsächlich glauben lassen, du fährst nen xdrive. Dann ist alles gut.
Wenn du vorne 235 fährst, hinten aber dann auch breiter gehst, verringerst du das untersteuern kein bisschen.
Da würde ich eher eine Sperre empfehlen, damit holst du sehr viel Grip raus, sodass auch ein 255 oder gar 245 auf der HA ausreicht.

 

[M2Comp]

Was ich vorhin vergessen habe zu erwähnen, ist das auf der Reifenfreigabe ebenfalls der Bereich der freigegebenen Felgenbreiten angegeben ist (VA max. 8,5J / HA max. 10J).

@ Erebor

Ich ging in der Annahme, größere Auflagefläche = mehr Grip?!

Über ein Sperrdifferential habe ich auch schon nachgedacht. Schade das es das BMW M Performance Sperrdifferential nicht ab Werk gab. Knapp €3.000 plus Einbau finde ich etwas happig. Kenne mich aber auch zu wenig aus, um abschätzen zu können was für einen Mehrwert es bringt.

 

[Erebor]

Ich ging in der Annahme, größere Auflagefläche = mehr Grip?!

So simpel ist das bei Reifen leider nicht. Die Auflagefläche wird nicht zwangsläufig grösser, wenn du einen breiteren Reifen nimmst. Stell dir die Kontaktfläche als Rechteck vor (was es je nach eingestelltem Sturz natürlich nicht ist). Mit breiterem Reifen wird das Rechteck breiter, jedoch verliert es an höhe, da die effektive Auflagefläche unter anderem vom Anpressdruck der Feder bestimmt wird. Luftdruck ist ein weiterer Faktor.

Ausserdem: Das Auto ist mit der Serien 225/245 Bereifung schon sehr untersteuernd. Jetzt gehst du hin, verbreiterst die VA zwar um 10mm, hinten willst du aber 20mm mehr ggü. Serie dranmachen. Dein Auto wird noch mehr untersteuern, sofern du nicht ein gutes Fahrwerksetting hinkriegst, das dem entgegenwirken kann.

 

[mle]

Ok, danke für eure Tipps!

Kurze Anmerkung: Auch wenn mein Nickname mit "ix" endet, so fahre ich einen "i", sprich reiner Heckantrieb.

@ mle

Ich habe gerade mal auf der Freigabe Seite von Hankook (https://freigaben.hankooktire.com/) die Kombi 235/265 angefragt und sofort eine Herstellerfreigabe für den M240i erhalten. Mit dieser Bestätigung plus Festigkeitsgutachten der Felgen könnte ich dann zum TÜV und eine Einzelabnahme machen lassen?

Ja genau. Wenn du ein noch ein anderes Fahrwerk eingebaut hast, auch gleich das TÜV Teilegutachten hierfür mitnehmen.

 

[M2Comp]

@ Erebor

Danke für die Erläuterung. Deswegen war meine erste Kombination die mir einfiel 235/255. Ist aber leider nicht so gängig wie 225/255 bzw. 235/265.

@ mle

Guter Tipp! Würde dann direkt beides abnehmen lassen (Gewindefahrwerk + Räder).

 

[mle]

@ mle

Guter Tipp! Würde dann direkt beides abnehmen lassen (Gewindefahrwerk + Räder).

Das musst du eh in einem Zug machen Geht nur kombiniert.

 

[M2Comp]

@ mle

Habe nun mal die insgesamt 4 Vergleiche wie von dir erwähnt über den Reifenrechner durchgeführt mit folgendem Ergebnis (BMW = ab Werk / Neu = Fremdhersteller), siehe Anhang.

Was heißt das jetzt? Wo liegen die Grenzwerte die es gilt zu beachten?

 

[mle]

@ mle

Habe nun mal die insgesamt 4 Vergleiche wie von dir erwähnt über den Reifenrechner durchgeführt mit folgendem Ergebnis (BMW = ab Werk / Neu = Fremdhersteller), siehe Anhang.

Was heißt das jetzt? Wo liegen die Grenzwerte die es gilt zu beachten?

Soweit ich weiß (ich hol mir da die Meinung gerade im Thread hierüber auch ein) reicht eine Reifenfreigabe des Herstellers vollkommen aus, da er diese Dinge prüft. Ich habe noch nie ein Problem beim TÜV bekommen, wenn eine Reifenfreigabe vorliegt (diese kann auch verwehrt werden, falls die Differenz zu groß ist).