Das Problem ist im Prinzip (zumindest bei den ZF-Automaten) zweigeteilt:
(1) Mechatronik und Getriebeöl passen sich mit der Zeit zueinander an. Wenn nur das Öl gewechselt wird, hat man dann „neue“ Viskosität zu „alten“ Maßen (Kugeln, Federn, etc. in der Mechatronik). Noch schlimmer ist es mit dem Spülen, weil sich damit Schmutz, der sich brav irgendwo abgesetzt hat, löst und dann feine Kanäle, Ventile, etc. verstopft.
(2) Die Arbeit ist nicht trivial. Beim HP6 kann man selbst beim Einsetzen der Dichthülse was falsch machen, was dazu führt, dass dir der Stecker mit Öl vollläuft - vom Überholen der Mechantronik ganz zu schweigen. Ersteres (das mit dem Stecker) hat bei mir zu einem fünf(!) Jahre dauernden Rechtsstreit mit ZF Berlin geführt, den wir in zweiter Instanz mit einem Vergleich beendet haben (nachdem ich in erster Instanz gewonnen hatte).
Also:
1. Kein Getriebeölwechsel ohne Revision der Mechatronik
2. Zwei Getriebeölwechsel mit Revision der Mechatronik kosten soviel wie eine komplette Getrieberevision
Daher mein Fazit: Nicht machen, so lange fahren, wie es geht und dann eine ordentliche Getrieberevision und fertig. Mein persönlicher Tip für Arbeiten an BMW-Getrieben und -Motoren ist ATR in Hamburg. Der Geschäftsführer war auch einer meiner Zeugen im Rechtsstreit gegen ZF.