@Suchor MHD ist bei weitem nicht nur für den Markt in China und Südafrika gedacht. Nur weil etwas günstig und einheitlich ist, muss es nicht gleich Schrott sein. Bei dir hört es sich so an, als würde alles was nicht auf der Rolle für genau dein Auto gebaut wurde, einfach nur schlecht sein. Aber warum sollte es das sein? Autos werden dank Baukastenprinzipen und moderner Fertigung immer identischer von der Qualität her. Die Abweichungen pro Auto das vom Band läuft, zum nächsten dahinter wird nahezu nicht messbar. Also warum sollte die Software dann nicht auch einheitlich sein für ganze Modelle? Ist die Standardsoftware nicht auch einheitlich?
Die Motoren haben ein Leistungsspektrum von X bis X, wenn du dich im mittleren Bereich befindest, dann sind kleine Abweichungen nicht schlimm und du wirst keine Probleme haben. Gehst du aber ans Limit, dann wird auch der Platz für Fehler geringer und dann stimme ich dir zu, ab da macht es Sinn genauer und individueller zu arbeiten. Für den Mainstream "reicht" MHD jedoch vollkommen und Stage 2 / Stage 2+ liegt vollkommen im mittleren Bereich.
Das größte Problem beim Tuning ist leider einfach, das auch hier sehr viel schlecht geredet wird. Natürlich ist es ärgerlich für jemanden dessen Lebensgrundlage auf Tuning basiert, wenn MHD daher kommt und es einfach für einen Bruchteil an Geld anbietet und der Kunde es sogar noch selber zuhause machen kann. Natürlich wird das Produkt dann schlecht gemacht, Konkurrenz ist immer schlecht für einen selber. Gerade in Deutschland, wo die Neidgesellschaft sehr stark gegen alles vor geht, was man selber so nicht hinbekommen hat.
Fakt ist nun mal, das MHD wesentlich öfter genutzt wird als das Tuning eines einzelnen "richtigen" Tuners. Daher gibt es wesentlich mehr gemessene Werte, mehr Erfahrungen usw. Genau darauf beruht die Arbeit, Werte und Erfahrungen nehmen und immer wieder verbessern. Das machen Tuner auch, jedoch in wesentlich kleinerem Umkreis. Und das Fahrzeuge die getuned wurden, eine kürzere Lebensdauer haben, das sollte wohl jedem Bewusst sein. Du kannst nicht jeden Tag wesentlich mehr Leistung abrufen und erwarten das du trotzdem ohne Probleme deine 300.000 km mit dem Wagen fährst. Nicht umsonst wird immer vorausgesetzt, das Teile in kürzeren Intervallen ausgetauscht werden. Nicht umsonst müssen bestimmte Bauteile erst einmal komplett ersetzt werden um wiederum die Lebensdauer nicht noch weiter zu reduzieren. So lange man beim Verkauf immer angibt das es ein Tuning gab, egal in welcher Hinsicht, sehe ich da keine Probleme. Es verhält sich wie mit einem Unfallschaden, man sollte mit offenen Karten spielen.
Und was auch jeder vergisst, ist der eigentliche Umgang mit dem Fahrzeug selbst im getunten Zustand. Es ist egal was für ein Tuning du fährst, wenn du mit der Mehrleistung nicht umgehen kannst oder diese wirklich Exzessiv abrufst, dann macht jeder Motor irgendwann schlapp.
Ich kann für mich nur sagen, das ich immer zufrieden war mit den "Bastellösungen". Meinen 135i mit N55 bin ich viele km erst mit Cobb und Custom Map gefahren, später dann mit MHD. Den Wagen habe ich 50.000 km mit Tuning bei knapp 400PS gefahren und alles was bisher daran kaputt gegangen ist, war die Wasserpumpe. Den Wagen habe ich dann verkauft und folge dem Käufer heute noch auf Instagram. Mittlerweile ist er bei knapp 120.000 km angekommen und fährt noch immer mit MHD. Und auch beim neuen Besitzer läuft bisher alles ohne Probleme, außer der Reihe musste er bisher nur die Zündspulen tauschen.
Mein neuer fährt jetzt ebenfalls mit MHD bei knapp 500PS und ich bin gespannt wie er sich über die Jahre so entwickelt. Aber auch hier bin ich realistisch, ich spiele mit dem Gedanken mit ein Turbo Upgrade zu holen und genau dann landen wir im oberen Bereich wo weniger Platz für Abweichungen ist. Genau dann wird dieses Fahrzeug auf die Rolle kommen um eine neue Software zu bekommen, aber vorher sehe ich keine Notwendigkeit dazu.
Nur mal so meine Erfahrung der letzten 10 Jahre mit BMW Tuning, diversen Foren usw.....