F22 Lernendes Automatik Getriebe

Diskutiere Lernendes Automatik Getriebe im Motor, Antrieb und Abgasanlagen Forum im Bereich BMW 2er Forum; Habe mal eine Frage zum Thema. Was bedeutet dieses "Lernen"? Ist das ein unendliches Lernen, oder merkt sich das Getriebe nur die letzten 500 oder...
(2013-2021)
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #1
Krallo

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Habe mal eine Frage zum Thema.
Was bedeutet dieses "Lernen"? Ist das ein unendliches Lernen, oder merkt sich das Getriebe nur die letzten 500 oder 1.000 KM?
Und gilt das nur für das jeweilige Preset, also Eco, Comfort, Sport und Sport +?
Wird durch einen Wechsel des Presets der Lernvorgang neu angestoßen?
Gilt dieses "Lernen" nur bei x-drive oder auch beim s-drive? Meine in der BA gelesen zu haben, daß auch das Getriebe des S-Drive "lernt".
 
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  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #2
jpx

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ich kenne mich zwar nicht aus, wie genau das BMW umgesetzt hat, weiß aber relativ gut, wie das bei einigen anderen Herstellern funktioniert:

„gelernt“ bzw. „adaptiert“ wird i.d.R. deine momentane Fahrweise. Dazu wird v.a. das Beschleunigungsverhalten in Längs- und Querrichtung beobachtet, tlw. auch dir Gaspedalaktivität.
Damit wird erkannt, ob du gerade eher sportlich oder eher ökonomisch unterwegs bist. Das ganze dauert i.d.R. wenige Kurven bzw. Beschleunigungs-/Bremsvorgänge, um die jeweils aktuelle Fahrweise zu bewerten.
z.B. dauert es i.d.R. vlt. so ca. 30sec. wenn du von jetzt auf nachher von „letzter Rille“ wieder ökonomisch fährst oder hinter nem LKW hinterherzockeln musst, bis wieder der höchste Gang/die niedrigste Drehzahl erreicht ist.

Je sportlicher deine Fahrweise, desto mehr werden die automatischen Schaltpunkte auch bei geringer Last zu höheren Drehzahlen verschoben.
Damit wird verhindert, dass du z.B. je nach Querbeschleunigung bei Teillast in der Kurve eine Hochschaltung bekommst, die du bei ruhiger Fahrweise und Geradeausfahrt bei gleicher Gaspedalstellung viel früher bekommen würdest.

Außer der aktuellen Fahrweise werden auch Umgebungsbedingungen (Steigung, Höhe, …) mit geeigneten Sensoren beobachtet bzw. berechnet.
Tlw. können auch GPS-Daten oder die Information des Radarsensors (bei verbautem ACC) genutzt werden.
Ziel bei der Abstimmung dieser sogenannten „Schaltstrategie“ (WANN wird geschaltet oder nicht geschaltet) ist, möglichst immer den optimalen Gang für die jeweilige Fahrsituation zu wählen, die ein sehr guter Fahrer auch manuell wählen würde, um die aktuelle Erwartung bezüglich Verbrauch und Fahrleistung möglichst optimal zu treffen.

Dabei kann es sein, dass die Grundausprägung in den einzelnen Modi (Eco, Comfort, Sport, …) entsprechend unterschiedlich sein kann, z.B. dass in Sport das Drehzahlniveau schon mal grundsätzlich höher ist als z.B. in Eco oder Comfort und bei ruhiger fahrt in Eco vlt. schneller in höhere Gänge geschaltet wird als bei gleicher Fahrweise in Sport.

Porsche macht das ganze aus meiner Sicht am besten von allen Herstellern, die ich so kenne. BMW liegt da aber auch ganz vorne mit dabei.

Über einem Zündungswechsel hinaus wird meines Wissens nach nichts gelernt oder gemerkt.

Ich hoffe, dass ich deine Frage einigermaßen beantworten konnte.

P.S.
Manche Hersteller verändern auch den Schaltablauf (WIE wird geschaltet) in Abhängigkeit der aktuellen Fahrsituation zu eher Komfort- oder Performance-orientierten Schaltungen.
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #3

marcus777

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Bei manchen Herstellern lernt das Getriebe auch den internen Verschleiß und passt dann z.B. die Arbeitsdrücke an damit der Schaltvorgang sich auch bei fortgeschrittener Laufleistung immer gleich anfühlt. Da gibt es dann oft zwei Optionen die Adaptionen zurückzusetzen, einmal nur wenn z.B. das Getriebeöl gewechselt wurde (inkl. Reset eines Zählers für die Getriebeöllebensdauer) und dann einmal wenn Komponenten vom Getriebe ausgetauscht oder überholt wurden.
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #4
SuperSeven

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ich bin von meiner Fahrweise her eher „normal bis passiv“ unterwegs
und die Fahrweise hat sich aufs Auto übertragen; heisst, die Schaltvorgänge
im Comfort Modus sind relativ früh angesetzt zum Hochschalten.

Diese „Einstellung“ wird dauerhaft gehalten; hat also nichts mit Zündung aus/an etc.
zu tun.

Wenns mal schnell gehen muss kipp ich den Schalthebel nach links auf Sport/Manuell…
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #5
jpx

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Bei manchen Herstellern lernt das Getriebe auch den internen Verschleiß und passt dann z.B. die Arbeitsdrücke an damit der Schaltvorgang sich auch bei fortgeschrittener Laufleistung immer gleich anfühlt. Da gibt es dann oft zwei Optionen die Adaptionen zurückzusetzen, einmal nur wenn z.B. das Getriebeöl gewechselt wurde (inkl. Reset eines Zählers für die Getriebeöllebensdauer) und dann einmal wenn Komponenten vom Getriebe ausgetauscht oder überholt wurden.

(y)
absolut richtig!

Das machen alle so - wie von dir gesagt, um den Verschleiß zu berücksichtigen - zusätzlich aber auch um die Toleranzen in der Serienfertigung auszugleichen.
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #6
jpx

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ich bin von meiner Fahrweise her eher „normal bis passiv“ unterwegs
und die Fahrweise hat sich aufs Auto übertragen; heisst, die Schaltvorgänge
im Comfort Modus sind relativ früh angesetzt zum Hochschalten.

Diese „Einstellung“ wird dauerhaft gehalten; hat also nichts mit Zündung aus/an etc.
zu tun.

Wenns mal schnell gehen muss kipp ich den Schalthebel nach links auf Sport/Manuell…

hm - ist mir neu, dass sich deine Fahrweise dauerhaft (also auch nach Zündung aus/an) auf das Fzg. überträgt.
Ich würde eher sagen, dass die Ausprägung, die du in Comfort erlebst, die Grundausprägung des Modus ist, der wie von mir beschriebenen grundsätzlich erstmal eher Komfort- und Verbrauchs-orientierent (d.h. z.B. frühe Hochschaltungen) von BMW abgestimmt ist.
Diese Ausprägung erlebt meines Wissens nach jeder Fahrer von Haus aus bei normaler, passiver Fahrweise im Comfort-Modus seines BMW's, ohne dass sich da dauerhaft/langfristig etwas auf Auto überträgt.

Aber falls ich da noch nicht alles weiß, lerne ich gerne was dazu!

Hast du Unterlagen oder Artikel, in denen so ein wie von dir beschriebenes „dauerhaftes Übertagen“ durch die eigene Fahrweise über einen Zündungszyklus hinaus beschrieben wird?
Das würde mich wirklich sehr interessieren!
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #7
LStrike

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Vom G20 kommende sollte er auch im G42 dauerhaft lernen und speichern. Deswegen ist es auch so wichtig, dass man die Schlüssel nicht vertauscht und "fremde" nur mit Gastprofil fahren lässt.
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #8
SuperSeven

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Meine Schilderung bezieht sich auf meine subjektive Wahrnehmung und ich kann das so nicht belegen.

Aber seit der Übernahme des Fahrzeugs (wurde 6 Monate vom BMW Mitarbeiter gefahren)habe ich was das Schaltverhalten im Comoftrmodus anbelangt, eine deutliche Änderung wahrgenommen.

Das hat sich nach ein paar Tagen eingestellt und sich seitdem nicht mehr geändert.

Wie gesagt; meine subjektive Wahrnehmung.

Würde mich auch interessieren ob es dafür auch belegbare Daten gibt.

im G20nForum wurde dazu mal geschrieben, dass das „Anlernen“ des Getriebes ein „paar hundert Kilometer“ dauert.
WENN das so ist, wäre es ja völliger Gulasch, wenn nach der Zündunterbrechung alles wieder von Vorne losging.

Es muss also quasi eine dauerhafte Anpassung sein, die sich je nach deinem Fahrstil natürlich permanent angleicht.

So würde ich das sehen ;)
 
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  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #9
jpx

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Vom G20 kommende sollte er auch im G42 dauerhaft lernen und speichern. Deswegen ist es auch so wichtig, dass man die Schlüssel nicht vertauscht und "fremde" nur mit Gastprofil fahren lässt.

das würde mich echt interessieren!
Hast du dazu Unterlagen, die das so beschreiben?
Steht dazu z.B. was im Handbuch?
Oder gibt es Pressetexte o.ä. in denen dazu was gesagt wird?

@SuperSeven:
dass das „Anlernen des Getriebes paar hundert Kilometer dauern“ kann, kenne ich bisher nur von dem von marcus777 beschriebenen Adaptieren der Toleranzen der Getriebe-Hardware und -Hydraulik.

Aber wie gesagt:
Wenn BMW da auch eine Fahrweise zum Schlüssel speichert, bin ich neugierig, was es dazu für Unterlagen gibt! :D
 
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  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #10

fl0_rian

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ich kann auch nur Wissen von anderen deutschen Herstellern weitergeben, bei Audi ist es so, dass sich Motor und Getriebe auf den Fahrer anlernen, über einige hundert Kilometer, mein Vater und mein Bruder haben beide den selben SQ5, der von meinem Vater fährt sich wie ein Pensionisten Fahrzeug, der von meinem Bruder ist spritzig, nimmt viel aggressiver Gas an und schaltet später und knallt die Gänge viel brutaler rein,

mein RS6 hat auch das 8HP55 das in den SQ5s drin ist, fährt sich aber nochmals anders, da der RS6 wie oben beschrieben auch auf GPS, Kamera und Radar Daten zurück greift, das Fahrzeug speichert subjektiv auch Schaltpunkte auf wiederkehrenden Strecken,

wer das perfektioniert hat ist Porsche wie da oben schon jemand beschrieben hat, unglaublich was im automatik Modus auf der Rennstrecke möglich ist,

da BMW auch ZF Getriebe verbaut werden die das vermutlich nicht viel anders machen - sind ja doch einige Zulieferer gleich bei Audi und BMW (Bosch, Conti, ZF ect...) da wird wohl aus dem selben Suppentopf serviert werden..
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #11
jpx

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In der Steuergeräte-Software gibt es mehrere Software-Teile, die von unterschiedlichen Lieferanten kommen können.
bleiben wir mal als Beispiel bei den ZF-Getrieben:
da gibt es auf der untersten Ebene sozusagen das Betriebssystem.
Dann gibt es einen Teil, der die Kupplungen ansteuert - also der Schaltablauf (s.o. - WIE wie wird geschaltet).
Außerdem die Schaltstrategie (s.o. - WANN wird geschaltet).
Darüberhinaus weitere Software-Teile wie Diagnosen usw.
Einzelne Software-Teile können von verschiedenen Lieferanten kommen. Alles wird dann zu einer Gesamt-Software zusammengebaut um auf das Steuergerät geflasht zu werden (Betriebssystem ist i.d.R. separat)
Viele Hersteller (Porsche, Audi, VW, BMW entwickeln v.a. die Schaltstrategie selber, die wiederum aber auch als eigenständiger Softwareteil von ZF zu bekommen ist.
Die Daten darin wiederum (Drehzahlgrenzen, Gewichtung von Beschleunigungen usw.) können oft auch wiederum durch die Hersteller selbst festgelegt werden.
Dazu kommt, dass nicht in allen Fahrzeugen die gleiche Sensorik (z.B. ACC) verbaut ist.

Was ich damit sagen will:
auch wenn in vielen Fahrzeugen von verschiedenen Marken das gleiche Getriebe (z.B. ZF 8HP…) verbaut ist, kann es sich je nach Hersteller und Modell noch sehr unterschiedlich verhalten.
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #12
LStrike

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das würde mich echt interessieren!
Hast du dazu Unterlagen, die das so beschreiben?
Steht dazu z.B. was im Handbuch?
Oder gibt es Pressetexte o.ä. in denen dazu was gesagt wird?
Ich hab nur Infos von einem BMW Guru aus dem G20 Forum und meiner persönlichen Erfahrung. Meinen kann ich mittlerweile nur mit dem Gaspedal schalten lassen, sowohl rauf als auch runter. Ich kann zum Beispiel bestimmen, wann er beim beschleunigen hochschaltet wenn ich das möchte.
Mit dem Schlüssel meiner Frau bin ich noch nicht gefahren, daher kann ich nur das weitergeben, was ich von einer sehr verlässlichen Quelle immer wieder lese.
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #13
jpx

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Ich hab nur Infos von einem BMW Guru aus dem G20 Forum und meiner persönlichen Erfahrung.
Heißt „Guru“, dass er z.B. BMW- oder ZF-Ingenieur ist und daher Fakten dazu weiß?
Das wäre wirklich sehr interessant!
Oder weiß er nur vom Hörensagen?
Sorry - ich bin da immer vorsichtig bei Aussagen im Internet oder Foren. ;)

Meinen kann ich mittlerweile nur mit dem Gaspedal schalten lassen, sowohl rauf als auch runter. Ich kann zum Beispiel bestimmen, wann er beim beschleunigen hochschaltet wenn ich das möchte.
Hm - 'tschuldige, wenn ich das so sage - aber das hat nichts mit „lernendem Getriebe“ zu tun.
Schon alte, rein mechanisch-hydraulische 3-Gang-Getriebe haben Last- (Gaspedal) und Drehzahl bzw. Geschwindigkeits-abhängig (Fliehkraftpendel) die Gänge gewechselt. Das ist die Grundlage von automatischen Getrieben zur Schaltpunktbestimmung.
- niedige Last -> frühe Hochschaltungen
- hohe Last -> späte Hochschaltungen
- (langsame) Gasrücknahme bei höheren Drehzahlen -> Hochschaltungen
- Gaszugabe -> Rückschaltungen

In den heute üblichen elektronischen Getriebesteuerungen werden für die Schaltpunkte Kennfelder über Last (z.B. Gaspedalstellung) und Geschwindigkeit (oder Drehzahl) abgelegt:

ECF801C7-1882-41CE-B9B9-7A30F4A3E06A.jpeg7D1508E8-3EE8-4351-B5B9-BCB24A724CAE.png
Hochschaltungen werden ausgelöst, wenn man sich in dem Kennfeld von li -> re (schneller werden) oder/und von oben nach unten bewegt (Gasrücknahme) und dabei eine Hochschaltlinie schneidet.
Rückschaltungen werden ausgelöst, wenn man sich in dem Kennfeld von re -> li (langsamer werden) oder/und von unten nach oben (Gasgeben) bewegt und dabei eine Rückschaltlinie schneidet.
Logisch also, dass du mit dem Gaspedal bestimmen kannst, wann das Getriebe hochschaltet (oder zurückschaltet) 😉

Den „Fahrer lernen“ würde eine Getriebesteuerung, wenn sie diese abgelegten Kennlinien verändern würde - also die hinterlegten Daten mit igendwie gelernten anderen Daten überschreiben würde.

Wie gesagt - das kenne ich so nicht, heißt aber nicht, dass BMW so etwas macht. Deshalb bin ich auch neugierig, dazu ggf. was Geschriebenes zu finden (z.B. Pressetext oder technische Veröffentlichungen usw.)

Quelle für die Bilder:
motor-talk.de
springer.com
 
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  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #14
LStrike

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Also der Guru ist sehr sehr verlässlich, das kannst Du mir glauben ;)

Und das "mit dem Fuß schalten" gehört sehr wohl zum lernenden Getriebe. Ein Auszug einer Erklärung von diesem "Guru":

Das Fahrpedalmodul arbeitet mit Hall-Sensoren und erkennt so kleinste Bewegungsänderungen. Diese werden vom Motorsteuergerät schön übersetzt und auf den Antriebs-CAN gelegt, so dass auch das Getriebesteuergerät mitlesen kann.
Da ist dann implementiert, dass eine kurzzeitige Rücknahme (und das ist nicht mit dem Fuß runter vom Gas, sondern nur ein kurzes Innehalten bei der Beschleunigung) einen Schaltwunsch bedeuten kann.
Dann wird mal schnell einen Gang hochgeschaltet. Wenn das dem Fahrer gefällt und er das nicht sofort durch nachtreten wieder übersteuert, dann lernt das dein Getriebesteuergerät für deinen Schlüssel.

Daher sollte man auch die Schlüssel nicht durcheinander mit unterschiedlichen Fahrern nehmen, dann wird das Getriebesteuergerät verwirrt.

Oder auch ein kurzer Gasstoß, der dann als Wunsch runterzuschalten interpretiert wird. Wenn das gelernt ist geht dieser Gasstoß nicht mal bis zum Motor durch sondern wird vom Getriebe "abgefangen" und in einen Schaltvorgang umgewandelt, ohne dass der Motor hochdreht.

Wie gesagt, ich (und auch das restliche Forum) vertrauen ihm wirklich, er weiß, wovon er redet :)
Wenn Dir dies als Quellenangabe nicht reicht dann ist das ok für mich, und in der heutigen Zeit auch nachvollziehbar.
 
  • Lernendes Automatik Getriebe Beitrag #15
jpx

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@LStrike
danke für deine ausführliche Antwort!

den Antriebs-CAN gelegt, so dass auch das Getriebesteuergerät mitlesen kann.
Da ist dann implementiert, dass eine kurzzeitige Rücknahme (und das ist nicht mit dem Fuß runter vom Gas, sondern nur ein kurzes Innehalten bei der Beschleunigung) einen Schaltwunsch bedeuten kann.
Dann wird mal schnell einen Gang hochgeschaltet. Wenn das dem Fahrer gefällt und er das nicht sofort durch nachtreten wieder übersteuert, dann lernt das dein Getriebesteuergerät für deinen Schlüssel.

Das hört sich wirklich interessant an!

Ich beschäftige mich beruflich mit dem Thema Schaltstrategie seit ca. 25 Jahren - und bitte versteh’ mich richtig: das heißt nicht, dass ich die Weißheit mit Löffeln gefressen hätte oder alles verstanden habe :p
Ich hoffe, du verstehst, wenn ich deshalb aber auch sehr kritisch bin, woher solche Aussagen kommen.

Grundsätzlich stelle ich mir das als möglich vor, denke aber, dass es schwer ist, per Software zu erkennen, wann so ein Verhalten (kurzzeitige Gasrücknahme ohne nachheriges Nachtreten) ein Hochschaltwunsch bedeutet und wann es das nicht sollte, auch wenn ich nicht nachgetreten habe …

Schon seit > 30 Jahren gibt es eine Teil-Funktion in den elektronischen Getriebesteuerungen, die abhängig von dem Gradienten, mit dem du das Gaspedal zurück nimmst, Hochschaltungen verhindert. Auch das muss ein Getriebe nicht lernen.
Könnte aber theoretisch den Grenzgradienten, ab dem eine Hochschaltung verhindert wird lernen - wenn man sicher wäre, welche Kriterien dazu auszuwerten wären.

Oder auch ein kurzer Gasstoß, der dann als Wunsch runterzuschalten interpretiert wird. Wenn das gelernt ist geht dieser Gasstoß nicht mal bis zum Motor durch sondern wird vom Getriebe "abgefangen" und in einen Schaltvorgang umgewandelt, ohne dass der Motor hochdreht.
hm - da kann ich dir noch nicht ganz folgen:
Wenn du so einen Gasstoß gibst, während ein Gang eingelegt ist, dann dreht der Motor dabei nie hoch! (gib doch mal in „M“ z.B. im 6. Gang nen kurzen Gasstoß - da passiert nix außer vlt. n kleiner Lastschlagruck)
Im Automatikmodus dagegen passiert genau das, was du beschrieben hast, ohne dass dabei etwas „abgefangen“ werden muss:
je nachdem wie weit du dein Gaspedal durchtrittst, wird ein oder mehrere Gänge zurückgeschaltet. Das kannst du an der ersten von mir geposteten Grafik gut sehen: wenn du bei 75 km/h aus dem 6. Kickdown gibst, kriegst du den 3. Gang, wenn du weniger weit durchtrittst nur den 4. oder 5.
Wenn du dann direkt wieder schnell vom Gas gehst (schneller negativer Pedalgradient), wird der dann zurückgeschaltene Gang gehalten.

… spannendes Thema! 😃
 
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