Jetzt baut auch BMW Autos für (Rad)Sportfans, lauteten viele Schlagzeilen, als der BMW CONCEPT Active Tourer 2013 in Paris vorgestellt wurde. Es gibt ja wirklich sonst kein anderes Auto von BMW in dem man Fahrräder transportieren könnte. Aber gut – die schier ausufernde Variantenvielfalt aufgrund von starken Veränderungen bei der Kundenerwartungshaltung hat bei fast jedem Volumenhersteller schon längst eingesetzt. Der BMW 2er Active Tourer steht kurz vor seiner offiziellen Vorstellung.
2013 zeigte BMW die Konzeptstudie seines neuartigen Vans – schon Anfang des nächsten Jahres ist es soweit: die offizielle Vorstellung des Serienfahrzeuges wird in Detroit (Mitte Januar 2014) stattfinden; ein paar konkrete Informationen gibt es schon vorher.
Dynamikverlust – wie so oft.
Manchmal denkt unsereins doch an eine gezielte Marketing-Aktion und zweifelt an der Untreue der hauseigenen Mitarbeiter. Doch was dem Daimler-Konzern bei fast bei jedem neuen Modell gelingt, hat jetzt auch endlich BMW geschafft: Photographen haben den aktiven Ausflügler vor ein paar Wochen beim Ausbüxen in – für Werbefilme – typisch romantischer Szenerie gesichtet und sofort abgelichtet. Wer kann sich das schon entgehen lassen.
Jedenfalls hat sich im Vergleich zur damaligen Konzeptstudie optisch einiges entschärft und entspannt. Diese beiden Adjektive bedeuten meist etwas Gutes, doch bei einer Design-Beurteilung eines Fahrzeuges schließt man daraus eher die Tendenz zur Spannungs- und Temperamentlosigkeit und den Verlust an Dynamik. Dass sich Konzeptstudien stark von den anschließend auf den Markt eingeführten Serienfahrzeugen unterschieden, ist nichts Neues – nur sehr schade. Jede Designkante in der Karosserie, jede zusätzliche Linie oder Fläche in den Fensterscheiben und jedes in die Karosserie integrierte Funktionsteil – wie zum Beispiel die Türgriffe oder die Außenspiegel – treiben die Kosten unter Berücksichtung der zu produzierenden Stückzahlen massiv. Nicht umsonst ist BMW einer der größten „Hidden Champions“ von Kostenoptimierung in Einkauf und Produktion.
Technische und optische Details.
Gegenüber der Konzeptstudie fallen die schmalen Außenspiegel sowie die versenkten Türgriffe weg, die Glasfläche des Panorama-Daches ist deutlich geringer. Die Heckleuchten sind breiter und die Heckklappenöffnung verläuft aus Kostengründen nicht bis in das hintere PU-Teil.
Die Größenverhältnisse sind in etwa denen der B-Klasse von Mercedes-Benz gleichzusetzen – nur ist der Raum des BMW besser genutzt und großzügiger gestaltet, so dass die Passagiere im Fond spürbar mehr Platz haben und im Kofferraum ein kleiner Koffer mehr mitgenommen werden kann, als in der B-Klasse. Wem dies alles noch zu wenig ist, kann sich auf die um 20-Zentimeter verlängerte Version freuen.
Erfreulicherweise sehr nah an der Studie ist das Design des Cockpits. BMW wird hier erstmalig eine neue Technik des Head-Up-Displays vorstellen: in Form einer kleinen Scheibe werden Navigationshinweise, Geschwindigkeit sowie Radio- und Telephonbuchdaten direkt vor die Augen des Fahrer projiziert, statt bisher direkt auf die Frontscheibe. Zusätzlich wird ein intelligentes und sensorgestütztes Einparksystem zur Verfügung stehen, da der BMW 2er Active Tourer wegen der flach abfallenden Motorhaube etwas unübersichtlich sein wird.
Für echte BMW Anhänger ist diese Nachricht grausam: da der BMW Van sich die Plattform mit der des neuen MINI teilt, findet der Vorderradantrieb Einzug in die technische Konzeption von BMW Fahrzeugen. Die Vorderachse kann wahlweise mit einem neuen 3-Zylinder Turbomotor mit 122 PS oder den aus der bisherigen 1er-Baureihe bekannten 4-Zylinder Diesel- sowie Benzinmotoren angetrieben werden. Der Einstiegspreis wird in etwa auf dem Niveau des BMW 1ers sein.
Quelle:
automativ.de