Bei einem
Reimport handelt es sich um ein Fahrzeug, das in Deutschland gebaut wurde und für den Export vorgesehen war.
Es wird aber anschließend wieder nach Deutschland zurückgeführt. Ein gutes Beispiel hierfür ist Ford. Da Europa ein einheitlicher
Wirtschaftsraum ist, dürfen diese Autos ganz ohne Veränderungen zugelassen werden. Und auch hinsichtlich der Garantie gibt es
keinerlei Unterschiede.
Finanzielle Vorteile der EU-Fahrzeuge
Finanzielle Vorteile sind es, die EU-Autos so attraktiv machen. Auf der Suche nach einem Neuwagen lohnt es sich durchaus,
wenn Sie das Ausland nicht außer Acht lassen. Idealerweise können die Preise rund 40 Prozent niedriger liegen als hierzulande.
Der Grund ist denkbar einfach. Im Ausland werden Fahrzeuge wesentlich höher besteuert. Während in Deutschland lediglich
19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen, können es in Skandinavien schon 180 Prozent sein.
Das hat zur Folge, dass die Netto-Verkaufspreise entsprechend niedriger als in Deutschland sind. Sonst könnte sich niemand
mehr einen Neuwagen leisten. Die Nettopreise für den Neuwagen sind also besonders günstig, wovon Sie wiederum profitieren.
Sie müssen nämlich zu dem günstigen Nettopreis lediglich die Mehrwertsteuer in Deutschland entrichten. Unter dem Strich können
also besonders attraktive Rabatte herausspringen, wenn Sie sich für ein EU-Auto entscheiden.
EU-Autos kaufen – Verwaltungsaufwand beachten
Es ist durchaus möglich, als Privatperson einen Neuwagen aus dem Ausland zu importieren. Jedoch ist der Verwaltungsaufwand
keinesfalls zu unterschätzen. Sie müssen sich beispielsweise um ein Kurzzeitkennzeichen bei Ihrer Versicherung bemühen, damit
Sie das Fahrzeug offiziell überführen können. Die Anmeldung bei der hiesigen Kfz-Zulassungsbehörde erfordert einen Original-Kaufbeleg.
Beim Fahrzeugkauf im Ausland spielt das COC eine entscheidende Rolle. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das die Zulassungsstelle
ebenfalls benötigt. Damit es bei der Versicherung nicht zu Problemen kommt, müssen Sie beim Autokauf zweifelsfrei feststellen, dass es sich
um einen Neuwagen handelt. Das bedeutet, das Auto darf keinen Vorbesitzer haben und der Tacho sollte keinen Kilometerstand anzeigen.
Dazu kommt, dass der Neuwagen höchstens ein Jahr alt sein darf. Für eine Garantie ist das ausgefüllte Serviceheft entscheidend.
Wichtige Angaben darin ist neben dem Auslieferungsdatum auch die Fahrgestellnummer. Nur in dem Fall, dass die Papiere vollständig sind
und dem EU-Recht entsprechen, sind alle Vertragswerkstätten des jeweiligen Autoherstellers dazu verpflichtet, Garantieleistungen zu erbringen.
Ein weiterer Punkt ist das Finanzamt. Sie haben nach der Einführung genau zehn Tage Zeit, die fällige Mehrwertsteuer beim Finanzamt unter
Vorlage der Originalrechnung zu begleichen. Einen reibungslosen Ablauf können Sie nur dann realisieren, wenn Sie sich gut auf den Autokauf
vorbereiten und sich bestenfalls Unterstützung von einem Experten holen. Oder Sie entscheiden sich direkt für einen qualifizierten Händler.
EU-Autos bei einem Händler kaufen
Es gibt im Inland zahlreiche Händler, die sich auf den Vertrieb von Reimporten spezialisiert haben. Entscheidet sich ein Kunde für diesen Weg,
dann spart er sich vor allen Dingen den doch relativ hohen Verwaltungsaufwand. Dennoch sollten Sie nicht darauf verzichten, mehrere Händler
aufzusuchen und sich zu informieren. Gerade im Hinblick auf Zulassung, Versicherung sowie Gewährleistung.
Abweichende Ausstattungsmerkmale der EU-Fahrzeuge
Die
Ausstattung der EU-Autos richtet sich immer nach nationalen Präferenzen des Reimportlandes. Das kann durchaus vorteilhaft sein,
es kann aber ebenso zu Nachteilen führen. Es ist
keinesfalls gewährleistet, dass das EU-Auto den
deutschen Standards entspricht.
Auch nicht, wenn es sich um ein deutsches Fabrikat handelt. Sie müssen im Hinblick auf die
Ausstattungsmerkmale immer gründlich prüfen,
was der Neuwagen enthält – und was nicht. Nicht in allen EU-Ländern gehört beispielsweise die elektronische Wegfahrsperre zum Standard.
In Deutschland wird dieser Sicherheitsstandard allerdings von vielen Versicherungen gefordert.
Neben der Sicherheit geht es allerdings auch um die persönlichen Vorlieben. Möchten Sie in Ihrem neuen Wagen nicht auf eine Klimaanlage
verzichten, sind EU-Autos aus dem Süden sinnvoll. Dort sind meistens Klimaanlagen verbaut. Anders sieht es aus, wenn Sie sich für einen
Neuwagen aus Skandinavien entscheiden. Dort dürfen Sie hingegen auf eine spezielle Winterausstattung vertrauen. Unter dem Strich ist
gerade hinsichtlich der Ausstattung
größte Vorsicht geboten, damit Sie am Ende den passenden Wagen erwerben.
Garantie und Gewährleistung
Solange es sich bei dem Reimport um einen Neuwagen aus der EU handelt, brauchen Sie sich im Bezug auf Garantie-
und Gewährleistungsansprüche keine Sorgen machen. Die Ansprüche gelten nämlich im kompletten EU-Bereich.
Alle Vertragshändler in Deutschland sind verpflichtet, eventuelle Ansprüche zu bearbeiten. Das ist aber nur dann der Fall,
wenn die Papiere des Wagens hinreichend gekennzeichnet sind. Besonders entscheidend für Garantie und Gewährleistung
ist das Serviceheft. Achten Sie darauf, dass sowohl das Auslieferungsdatum des Neuwagens als auch die Fahrgestellnummer
dort verzeichnet sind. Dann entstehen Ihnen garantiert keinerlei Nachteile bei den Gewährleistungsansprüchen.
*Quelle
https://rp-online.de/leben/auto/autokauf/eu-autos-vorteile-und-nachteile-beim-reimport_aid-17654445