F87 M2C - neu - schaltet zwei Bänke ab

[M2S_Chris]

Moin, mein M2C ist 8 Wochen alt und hat 2100km gelaufen. Einfahrkontrolle war bei 1900km, alles in Ordnung.

Nun war es schön und warm und ich dachte mir, ich kitzle ihn mal ein bisschen, wenn er auf Temperatur ist.

Dann der Schreckmoment: Im 5.Gang bei 6500 u/min geht er in den Notlauf, Motorlampe leuchtet. Auf den Parkplatz, ausgeschaltet, wieder angeschaltet, geht wieder. Bei 6500 u/min aber wieder dasselbe. Fahre also zum Freundlichen. Die lesen den Fehlerspeicher aus: Zündspule Bank 5 und 6. Also tauschen sie beide Zündspulen. Ich fahre damit los, wieder auf die Bahn und wieder bei 6500 u/min Notlauf.

Am Fahrzeug ist nichts gemacht, lediglich das AK-Motion wurde bei BMW vor einer Woche eingebaut. An den Einstellungen habe ich nicht gespielt, alles auf Werkseinstellung.

Nächste Woche geht er für eine ausführliche Diagnose wieder zu BMW.

Habt ihr eine Vermutung, was da nicht stimmt?

Grüße
Chris

 

[M2S_Chris]

Ich mache es jetzt heute mal ohne Anwalt und habe beim Verkäufer - Autohaus nach meinen Optionen gefragt. Wenn die sich unbedarft stellen, kann ich immer noch zum Anwalt gehen. Erste Google-Versuche zeigen mir, dass ggf. ein Neuwagen drin ist oder eine Kaufpreisminderung. Mal schauen...aber ich hatte gedacht, der S55 sei so ein toller Motor und nun das. Das ist mir ja nicht mal mit Porsche passiert...

 

[DesmoM3]

Mist... Das ist ärgerlich! Drücke dir die Daumen bei der Wandlung!

 

[Platti]

Unschönes Thema und ich drück dir die Daumen!

Bedenke aber, dass ein Händler bzw. in dem Fall der Hersteller, 2 mal Nachbessern darf bevor gewandelt wird. Wenn ein neuer Motor das Problem löst, sehe ich kaum Chancen auf ein Wandlung.

 

[Kandan]

Großer Mist!
Theoretisch ist das keine Wertminderung.
Praktisch aber ganz sicher!!!

 

[M2S_Chris]

Unschönes Thema und ich drück dir die Daumen!

Bedenke aber, dass ein Händler bzw. in dem Fall der Hersteller, 2 mal Nachbessern darf bevor gewandelt wird. Wenn ein neuer Motor das Problem löst, sehe ich kaum Chancen auf ein Wandlung.

Die sind sogar berechtigt, einen ATM einzubauen, wenn kein nagelneuer verfügbar ist. Mir ist klar, dass alles andere in gewisser Weise eine Kulanz seitens BMW erfordert.

 

[Suchor]

Eben Anruf vom Freundlichen: München empfiehlt Triebwerktausch.

Ich kotze. 2100km, eingefahren wie eine Omi und der hat einen Motorschaden?

Weiß irgendeiner von Euch, ob ich da irgendwelche Rechte habe zu wandeln?
Stellt ATM eine Wertminderung dar?

Gruß
Chris

Sie können dir nicht sagen was defekt ist ?

Ich mache es jetzt heute mal ohne Anwalt und habe beim Verkäufer - Autohaus nach meinen Optionen gefragt. Wenn die sich unbedarft stellen, kann ich immer noch zum Anwalt gehen. Erste Google-Versuche zeigen mir, dass ggf. ein Neuwagen drin ist oder eine Kaufpreisminderung. Mal schauen...aber ich hatte gedacht, der S55 sei so ein toller Motor und nun das. Das ist mir ja nicht mal mit Porsche passiert...

Denke nicht, wenn es Irreparabel ist das du ein anderes Auto bekommst. Ist ja keine langzeit Probefahrt, und ja der S55 kann richtig was.
Kannst du den fehler genau Beschreiben, Hast du zugriff auf die Fasta Daten oder FS einträge.

 

[awi]

Ich sehe da erstmal nichts „schlimmes“, wenn bei 2.100 km ein ATM reinkommt. Ist doch alles dokumentiert und nicht durch Selbstverschuldung entstanden (wäre dann wohl auch nicht komplett durch BMW übernommen) . Erinnert mich an die GT3-Motoren die reihenweise hochgegangen sind und auf Rückruf getauscht wurden. Da hat der nächste Käufer wohl auch nur gesagt „Ah...einer von denen damals, klar“

Also ich persönlich hätte kein Problem solch einen Wagen zu kaufen, verstehe aber das Einige ein Kopfproblem damit haben könnten und sich das dadurch im VK-Preis widerspiegeln „muss“

 

[M2S_Chris]

Nein, sie kennen den Grund nicht oder der ist geheim. Die Meldung war zwar immer wieder Zündspule 5 und 6, aber die wurden ja getauscht. Die Werkstatt meinte, die sind nur das Symptom und die Ursache müsse woanders liegen. BMW habe aber sinngemäß gesagt „einfach Triebwerk tauschen und fertig,“

 

[Suchor]

Fahr mal zu nem Bosch Dienst und lasse eine Fehlerdiagnose erstellen. Könnte fast schon Wetten das es am Benzin Rail oder NW Sensor liegt.

 

[M2S_Chris]

Guter Tipp, aber zu spät. BMW hat das Öl abgelassen und untersucht. Späne.

"Nee, ist klar", dachte ich mir: Entweder waren die vor 2 Wochen bei der Einfahrkontrolle auch schon drin und es wurde nicht geprüft, oder es wurde festgestellt und man dachte sich, mal abwarten - oder aber die Späne dienen als Argument, doch den Motor zu tauschen, anstatt sagen zu müssen, wir wissen nicht, was defekt ist.

Aber man soll ja andererseits die Dinge nicht immer gleich so negativ sehen, nicht wahr? Ich bin kein Techniker, reiner Anwender. Aber ich muss mich schon wundern: Die Autos sind heute voll mit Sensoren und Computern, aber man weiß nicht, wieso ein S55 hops geht und tauscht mal so? Wohl kaum....der Grund ist eher Top Secret, das macht für mich mehr Sinn.

Die von Dir genannte Benzin Rail oder NW Sensoren, kommen die neu beim Motortausch oder müsste der Fehler dann bleiben, wenn es daran liegt?

Grüße

 

[Suchor]

Normal sind sie dabei, nur sowas wie Klimakompressor und Generator muß umgebaut werden.
Ob die turbos dabei sind, bin ich mir nicht ganz sicher.

Aber heyyyy, das AT Aggregat liegt bei bisschen mehr wie 22 000€.

 

[M2S_Chris]

Das kann ich bestätigen: Die Werkstatt hat die Turbos bereits angekündigt wegen der (angeblichen) Späne im Öl.

Das wird in Summe richtig teuer für BMW. Irgendwo laß ich, dass daher auch schon mal ein Neuwagen angeboten wird, denn bei einer Reparatur von Deinen 22k € plus Turbos plus Arbeit plus Leihwagen ist die Marge auf dem Auto 3x verbrannt und bei meinem Kaufpreis sind 50% des aktuellen Marktwertes quasi überschritten.

Und da es in den ersten Monaten passiert ist, haben wir ja noch keine Beweislastumkehr. Sobald scheckheftgepflegt, sind die dann immer dran mit dem Bezahlen. Und tauschen sie die Turbos jetzt nicht und die kommen nächsten Sommer, sind sie es auch. Kann ja dann leicht(er) als Folgeschaden dargestellt werden.

Schauen wir mal....

 

[Shena]

End of type / life ist hier das Problem. Es lohnt sich für BMW schlichtweg nicht mehr, Erkenntnisse zu gewinnen. DAS ist der Grund, warum hier keiner mehr aus München kommt. S55 ist durch, da muss man für die laufende Serie nichts mehr lernen. Triebwerkstausch ist die billigste Lösung für BMW, wenn das Fehlerbild unklar/unbekannt ist. Das sind weniger als 5k EUR an echten Kosten, die im Vergleich dazu, wenn sich da fünf Ingenieure für zwei Tage hinsetzen und das Problem analysieren, bewerten und entsprechende Schlussfolgerungen ziehen müssten, vernachlässigbar sind.

Ich finde es sowieso genial, wie schnell BMW München immer direkt zum Triebwerktausch greift. Das ist für den Kunden so ziemlich das schlechteste (für das Gefühl und den Wiederverkauf). Teilweise schicken sie nichtmal jemanden aus München zur näheren Diagnose sondern wollen direkt den Motor wechseln

Ein ATM ist faktisch erstmal keine Wertminderung, ich persönlich (und viele die ich kenne) würden aber niemals einen Wagen mit ATM kaufen. Ist so eine Kopfsache

(...)

Das wird in Summe richtig teuer für BMW. Irgendwo laß ich, dass daher auch schon mal ein Neuwagen angeboten wird, denn bei einer Reparatur von Deinen 22k € plus Turbos plus Arbeit plus Leihwagen ist die Marge auf dem Auto 3x verbrannt und bei meinem Kaufpreis sind 50% des aktuellen Marktwertes quasi überschritten.

(...)

Das ist denen komplett egal, weil Einzelfälle. Die Stückzahl macht es hier: +/- 500 Motoren und +/- 10 Autos gehen im Rauschen unter. Zur Verdeutlichung: Alleine von den M2 VFL/LCI sind knapp 30.000 Einheiten verkauft worden. Bei 3000 Euro Reingewinn pro Auto sind das 90 Millionen Euro an Gewinn. Und dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, wieviel von den Garantiekosten an die Zulieferer automatisch (weil vertraglich vereinbart) weitergereicht werden.

 

[Kandan]

Stimmt so aber nicht. Im Rahmen von Q-Zirkeln und KVP wollen die ganz sicher auch den Root cause bei solchen Früh-Ausfällen wissen. Auch wenn die Motoren gerade im Lebenszyklus auslaufen wird das gefordert.

Das ist gängige Praxis und es könnte ja sein das da wichtige Lessons learned für die neuen Montageprozesse oder Motordesigns rausspringen.
Ist bei unseren Produkten genauso die wir zuliefern.
Da werden auch uralte Teile noch befundet.
Ich bin schon mal wegen ein paar Dutzend Stecker für 3,50/Stk um die halbe Welt geflogen...

Aber wahrscheinlich wissen die in dem Fall viel mehr, als sie sagen
Das ist die einzige Erklärung für mich, warum die so schnell einknicken und "blechen".

 

[ministry]

Was habt ihr denn alle für ein Problem mit einem ATM?
Es gibt keine bessere Variante einen Motor aufzubauen, als im Regelprozess über eine saubere Fertigungslinie.

Ich hätte bei einem ATM ein wesentlich besseres Gefühl, als wenn eine Werkstatt irgendwas daran rumbastelt...

 

[Marvo1410]

Tja den Motor muss man aber auch erstmal korrekt und vorsichtig einbauen, das ist kein Ölwechsel... ich hätte da schon Bedenken bei

 

[Julo]

Das ist wohl wahr, da können die auch noch viel Mist machen. Aber wenn ich z.B. an die Diskussion zum Thema "Rattergeräusche beim S55" denke, wo monatelang "kaputt repariert" wurde, x- mal der Wagen in die Werkstatt musste, um zum Schluss dann doch einen Ersatzmotor eingebaut zu bekommen, dann ist die Variante mit sofortigen Tausch vorzuziehen. Meine ich zumindest.

End of type / life ist hier das Problem. Es lohnt sich für BMW schlichtweg nicht mehr, Erkenntnisse zu gewinnen. DAS ist der Grund, warum hier keiner mehr aus München kommt. S55 ist durch, da muss man für die laufende Serie nichts mehr lernen. Triebwerkstausch ist die billigste Lösung für BMW, wenn das Fehlerbild unklar/unbekannt ist. Das sind weniger als 5k EUR an echten Kosten, die im Vergleich dazu, wenn sich da fünf Ingenieure für zwei Tage hinsetzen und das Problem analysieren, bewerten und entsprechende Schlussfolgerungen ziehen müssten, vernachlässigbar sind.

Stimmt so aber nicht. Im Rahmen von Q-Zirkeln und KVP wollen die ganz sicher auch den Root cause bei solchen Früh-Ausfällen wissen. Auch wenn die Motoren gerade im Lebenszyklus auslaufen wird das gefordert.

Das ist gängige Praxis und es könnte ja sein das da wichtige Lessons learned für die neuen Montageprozesse oder Motordesigns rausspringen.
Ist bei unseren Produkten genauso die wir zuliefern.
Da werden auch uralte Teile noch befundet.
Ich bin schon mal wegen ein paar Dutzend Stecker für 3,50/Stk um die halbe Welt geflogen...

Aber wahrscheinlich wissen die in dem Fall viel mehr, als sie sagen
Das ist die einzige Erklärung für

Ich denke, ihr liegt gar nicht soweit auseinander. Einmal sind die Kosten für BMW mit sofortigen Tausch günstiger. Andererseits wie soll denn eine aussagekräftige Schadensanalyse erfolgen, wenn zuvor eine Werkstatt daran rumrepariert hat.

 

[M2S_Chris]

Update: Während nun meine Nacherfüllungsaufforderung an den Verkäufer gegangen ist, mache ich mir so meine Gedanken über die Ursache. Im Freundeskreis gibt es so 1-2 Leute, die sich mit Autos auskennen. Die sagen mir, Späne im Öl und Fehlermeldung Zündspule sei aber komisch. Das würde ziemlich sicher auf "bei der Einfahrkontrolle das falsche Öl reingekippt" hindeuten. Denn dann wird der Motor unter Last zu heiß, der Ölfilm reisst, die Spule knallt durch, der Motor geht in den Überlebensmodus.

Wie seht ihr das? Habt ihr eine bessere Erklärung für die Kombi Spule + Späne? Also vor allem die unter Euch, die ebenfalls etwas von Autos verstehen.

Danke und Gruß
Chris

 

[ministry]

Denn dann wird der Motor unter Last zu heiß, der Ölfilm reisst, die Spule knallt durch, der Motor geht in den Überlebensmodus.

Äh nein.
Wenn Motor zu heiß und Ölfilm reißt, dann Motor komplett kaputt, da der Kolben frisst.

Zwischen Zündspule und da wo es heiß wird sitzt auch erstmal noch ne Zündkerze. Direkte Wärme bekommt die Spule nicht ab.
Und Späne im Öl kommen im seltensten Fall von Abrieb im Motor selbst, sondern sind eher während der Herstellung der Bauteile nicht richtig ausgewaschen worden (zumindestens bei den ~2000km, die der gelaufen ist).

 

[M2S_Chris]

Danke. Macht Sinn. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass der Mangel schon bei Auslieferung bestand, es nur nicht zum Fehler kam, weil ich ihn während der Einfahrzeit nicht hochgedreht habe. So will es ja auch das Gesetz: Bei unter 6 Monaten muss der Verkäufer beweisen, dass der Mangel nicht schon bei Auslieferung bestand. Die Einfahrregeln verschieben nur den Zeitpunkt der Kenntnisnahme, oder anders gesagt, der wäre auch nach der Abholung in den Notlauf gegangen, hätte ich ihn hochgejubelt. Aber dann wäre ich natürlich dran gewesen...