Wieso ne neue Heckscheibe ?
@Suchor
Ehrlich gesagt glaub ich kaum, dass jemand den Unterschied merken wird.
Der Gewichtsunterschied zum eigentlichen Dach ist derart marginal - wenn man nicht die gesamte Verkleidung rauswirft, die oberen Seitenairbags dazu zählt und die Dachbedieneinheiten vorne und hinten raus rechnet. Dazu natürlich der gekappte Kabelbaum dafür … aber ich glaube darauf zielte die Frage nicht ab.
Die Dachhaut trägt auch eigtl nichts großes zur Fahrzeugsteifigkeit bei.
Das machen die Holme der A/B/C aus hochfesten Stählen schon ziemlich gut alleine.
Eigentlich könnte man auch gut nen Bauer Cabrio draus machen
Die Dachhaut als solches - mit Lack wiegt ziemlich genau 9kg.
Das Carbondach spart hier also ca 5-6kg Gewicht.
Die Gewichtsersparnis bei Fahrzeugen mit Schiebedach ist natürlich ungleich höher. Aber da habe ich keine Waage-Ergebnisse für.
Kann jetzt nicht sagen, warum es eine Heckscheibe braucht, weil ich ohnehin die alte entsorgt habe und Makrolon verbaut hatte.
Aber letztlich ist es so, dass deine Front und Heckscheibe ausgebaut werden muss.
Dann das gesamte Dachhimmel gedöhns dazu .. ist auch etwas anstrengend.
Dann gehts ans demontieren der Zierleiste. Das sind dickere torx die mit ner konterplatte die Leisten halten.
Wenn diese entfernt sind, dann schleifst du in der Fuge den Lack weg.
Aufpassen, dass die Fuge nach außen zeigend nicht verkratzt wird. Entweder hast du nen gutes Gespür am Schleifer, oder klebst sicherheitshalber gut ab. Du musst die Schweisspunkte sichtbar schleifen.
Wenn du gute Augen hast, oder es sich einfach gut erkennen lässt, dann kannst du es natürlich auch direkt körnen … aber zumindest im Frontscheiben und Heckbereich kam ich nicht drumrum. Zumal die Schweisspunkte dort auch stellenweise unterschiedlich ausfielen.
Dann gehts ans ausbohren. Alle Punkte ankörnen und ab gehts … Kauf dir entweder direkt wirklich gute ausbohrer, oder zwei Sets von diesen günstigen Dingern wo 3 bohrstufen drin sind.
Man kommt nicht drumherum zum Teil etwas zu Hebeln. Weil man die Schweisspunkte meistens nicht hundert pro trifft , oder zum 15. mal größer bohren möchte.
Am Ende ist das Dach dann entfernt.
Das Skelett unter der Dachhaut nach vorne, Mitte und hinten ist wirklich eher filigran ausgeführt. Hinsichtlich der Bearbeitung, dass man teilweise etwas Hebeln muss… Zig mal reinbohrt, muss man das ganze am Ende etwas richten.
Entgraten und Sauber schleifen ist natürlich selbstverständlich.
Ich benutze dafür so nen kleinen Druckluftschleifer.
Am Ende sieht es dann so aus:
Da gehört natürlich ein bisschen Feinarbeit dazu. Das beischliefen, die obere Fuge zur A/B/C Säule Holm muss gereinigt werden vom Lack und überständigen Kleberesten.
Anschließend ist auch die Behandlung mit Rostschutz wichtig.
Ich verwende da immer Brantho Korrux 3in1 Nitro … rotbraun, oder was ich auch immer grad da habe an Farben. Aber brantho ist Spitze.
Wenn es jetzt an den Einbau geht, muss ich darauf hinweisen, dass ich hier entgegen der Anleitung von BMW kein Werkzeug genutzt habe, um die Dachhaut extra seitlich vorzuspannen.
Ich will nicht einfach Marlons Bild dazu posten, dass kann er gern selbst, wenn er mag.
Ich halte das nicht für notwendig, vor allem da der Verschraubungspunkt der Zierleisten bei mir auch hervorragend ohne zusätzliche Spannung passte und das Dach quasi 1:1 so perfekt auf die Dachhaut auflag.
Das sollte man aber auch kontrollieren.
Ich habe von innen den vollflächigen Kontakt kontrolliert und 2 Spanngurte drüber geführt, die das Dach angedrückt haben zusätzlich.
Es wird spezieller 2K Kleber benötigt, der auch mit speziellen Kartuschenpistolen verwendet wird.
Weil es ja eine Carbon/Metall Verbindung ist. Ich hab mir diese aus nem KFZ Betrieb ausgeliehen…. War etwas schwieriger als gedacht. Kostenfaktor für das Werkzeug wäre sonst rund 600€ gewesen.
Ich bin kein Profi und hab mich bzgl der Menge und Auftragung etwas schwer getan.
Wichtig ist, dass ich mit der Menge hier keine großartigen Mengenüberschüsse hatte und die Auflagefläche der Dachhaut vollflächig dünn(!) verklebt wurde.
Bzgl des Einspannens / Befestigen braucht ihr viele Klemmen. Die sollten schon eine gewisse Spannkraft haben.
Ich habe es so befestigt.
Ich sage aber auch dazu: mein Dach lag auch ohne Zangen vollflächig auf der Kontaktfläche auf, ohne das ich es hätte spannen müssen !
Das kann hier ggf von Dach zu Dach unterschiedlich sein und man muss ggf mehr Zangen bereithalten.
Letztlich geht es um eine optimale verpressung auf der ganzen Auflagefläche… weil darauf muss später die Scheibe geklebt werden.
Wichtig ist hier eben auch die Vorbereitung des Untergrunds.
Das ganze kann dann 1-2 Tage stehen bleiben … wobei ich sicher bin, dass bereits am nächsten Tag nichts mehr passieren würde.
Eingeklebterweise sieht der Rest dann so aus:
Bzgl der Verklebung muss man so seine eigenen Erfahrungen machen.
Es gibt auch Leute/Firmen, die das parallel wie Scheiben einkleben und es mit einer dicken Wulst verkleben.
Letztlich sind folgende Faktoren die entscheidenen:
- Die Vorbereitung der Flächen (schleifen, säubern, entfetten)
- das saubere auftragen ohne Verunreinigungen
- eine vollflächige verklebung (hier beachten: es gibt Mindest und maximal naht Aufbau .. Angaben sind dem Kleber zu entnehmen)
- Geduld beim trocknen und eine angemessene Verpressung der Auflageflächen
Ob sich das ganze für jemanden lohnt, hängt vom ganzen Zirkus drumherum ab.
Ich sag mal so: wenn jemand mit seinem Wagen am Ende ist und ihn aber behalten will und noch ein i-Tüpfelchen sucht, aus rein optischen Gründen(!) wird mit einem Carbondach nichts verkehrt machen.
Wer unter gleichen Gesichtspunkten - und sei es auch als Clubsport - meint, er müsse das aus Performance angehen … wegen Schwerpunkt, aber bleibt sonst halbwegs Serie: vergiss es.
Wer ein Tracktool aufbauen will, oder sowieso gerade dabei ist, wegen Zelle… was auch immer: dann macht es gleich mit. Es sind 5-6kg … es tut dann auch nicht mehr weh und wenn im gleichen Atemzug die Makrolon reinkommen, lohnt sich der Aufwand schon.
Aber nur, weil gleichzeitig alle Verkleidungen, Kabelstränge, Airbags, Bedieneinheiten etc. im oberen Bereich verschwinden. Das spart in Summe dann doch seine 10-15kg dann.
Alles in allem kein Hexenwerk.
Bei einem Fahrzeug, dass nicht zum Lackierer geht, muss natürlich sorgfältiger gearbeitet werden hinsichtlich Späne und Kratzer durch Werkzeug etc.
Die ganze Aktion dauert aber eben Minimum 2 Tage wegen der Trocknungszeiten. Wenn dann noch Scheiben eingeklebt werden etc kann das auch durchaus auf 3 Tage gehen. Länger aber auch nicht.
Gruß