Datensammlungen in einem BMW

[Bazille]

Wenn man Daten erhebt, dann macht man das nicht, weil es so schön ist, sondern, um sie zu benutzen. Wofür nutzt also BMW unsere Daten?

Was ist, wenn die Daten fehlerhaft sind - in der Diskussion wird ja immer davon ausgegangen, dass die Daten heiligerweise korrekt sind. Was passiert, wenn sie fehlerhaft oder falsch sind. Dann bekommt man ein falsches Profil angeheftet.

Wie war das damals mit der Volkszählung in den 80ern. Pah, wenn die Welt damals geahnt hätte, wie es 40 Jahre später wirklich ist. Dann hätte wohl niemand sich der lächlich minimalistischen Daten ereifert. Auch "1984" (George Orwell) ist ja längst abgehängt von der Realität.

 

[Pimpnase]

Gibts da Möglichkeiten? Falls ja, welche?

Wer weiss Bescheid?

Mein Stand ist: Man kann die SIM-Karte von BMW über den Kundenservice deaktivieren lassen. Dazu gibt es ein Formular, was unterschrieben werden muss. Ein paar Tage später, verliert das Auto seine Funkverbindung und ist nach außen tot.

Aber ;-) Diese Info war noch vor der EU-Verordnung, dass ein Emergency-Call verbaut sein muss, evtl. hat hier die EU-Vorgabe mehr Relevanz, als Dein persönlicher Wunsch nach Datenschutz und Privatsphäre. Zudem weiß ich nicht, ob der Wagen nicht die Daten trotzdem erhebt und mit dem nächsten Anschließend an den Tester an BMW überträgt. Aber meiner Erfahrung nach ist BMW einer der wenigen Hersteller, die hierzu eine Aussage treffen können und hierfür auch Prozesse haben. "Zur Not" kann man natürlich auf eine DSGVO-Abfrage bei BMW starten. Allerdings würde ich schätzen, dass die Fahrzeugdaten nicht dazu gehören, obwohl sie natürlich über VIN + Connected Drive-Account Dir persönlich zugeordnet werden könnten. Allerdings kann BMW hier auch durch Prozesse dafür Sorgen, dass es nicht dazu kommt.

 

[friiky2]

Die DSGVO Anfrage ist eine geniale Idee. Das werde ich auf jeden Fall regelmäßig machen. (Kann ich auch bei Google und Co nur empfehlen ist schon ganz cool was man bekommt)

 

[rblaas]

Mein Stand ist: Man kann die SIM-Karte von BMW über den Kundenservice deaktivieren lassen. Dazu gibt es ein Formular, was unterschrieben werden muss. Ein paar Tage später, verliert das Auto seine Funkverbindung und ist nach außen tot.

Aber Diese Info war noch vor der EU-Verordnung, dass ein Emergency-Call verbaut sein muss, evtl. hat hier die EU-Vorgabe mehr Relevanz, als Dein persönlicher Wunsch nach Datenschutz und Privatsphäre. Zudem weiß ich nicht, ob der Wagen nicht die Daten trotzdem erhebt und mit dem nächsten Anschließend an den Tester an BMW überträgt. Aber meiner Erfahrung nach ist BMW einer der wenigen Hersteller, die hierzu eine Aussage treffen können und hierfür auch Prozesse haben. "Zur Not" kann man natürlich auf eine DSGVO-Abfrage bei BMW starten. Allerdings würde ich schätzen, dass die Fahrzeugdaten nicht dazu gehören, obwohl sie natürlich über VIN + Connected Drive-Account Dir persönlich zugeordnet werden könnten. Allerdings kann BMW hier auch durch Prozesse dafür Sorgen, dass es nicht dazu kommt.

Das ist mal eine Aussage! Vielen Dank!

Da mein Fahrzeug BJ 2017 ist, wird die Verordnung über eCall nicht greifen. Sehe ich das richtig?

Also würde rein vom rechtlichen Standpunkt her der Deaktivierung der SIM-Karte nichts im Wege stehen.

Welche Nachteile würden mir mit der Deaktivierung der SIM-Karte entstehen? Wofür wurde die überhaupt verbaut?

 

[Erebor]

Notrufassistent, das ganze Connected Zeug, Concierge Anrufe. Unter Umständen sogar auch das Navi.

 

[Gast2861]

Wie Pimpnase aber schon schreibt, werden die Daten trotz SIM Deaktivierung trotzdem erhoben und im Fahrzeug gespeichert.
Und wahrscheinlich auch beim nächsten Werktstatt Aufenthalt ausgelesen - da wirst Du wahrscheinlich auch nichts dran ändern können.

 

[Erebor]

Vor allem, BMW dürfte es so ziemlich gar nicht interessieren, wann man wo wie schnell fährt. Erst recht nicht in der Schweiz.

 

[rblaas]

Vor allem, BMW dürfte es so ziemlich gar nicht interessieren, wann man wo wie schnell fährt. Erst recht nicht in der Schweiz.

BMW nicht, aber unserem "Freund und Helfer" in bestimmten Fällen garantiert!

Mir gehts grundsätzlich darum dass ich entscheide wer wann was über mein Fahrverhalten zu wissen hat.

Auch will ich keinen Notruf abgesendet haben wenn z.B. auf dem Track was auch immer passiert.

 

[Erebor]

BMW nicht, aber unserem "Freund und Helfer" in bestimmten Fällen garantiert!

Mir gehts grundsätzlich darum dass ich entscheide wer wann was über mein Fahrverhalten zu wissen hat.

Auch will ich keinen Notruf abgesendet haben wenn z.B. auf dem Track was auch immer passiert.

BMW dürfte die Daten deinem Freund und Helfer gar nicht rausgeben. Das ist bisl paranoid.

 

[M1402]

....

Mir gehts grundsätzlich darum dass ich entscheide wer wann was über mein Fahrverhalten zu wissen hat.

.....

Dann lass vor allem dein Handy mal beim Autofahren grundsätzlich zu hause

 

[rblaas]

BMW dürfte die Daten deinem Freund und Helfer gar nicht rausgeben. Das ist bisl paranoid.

Hierzu ein kleines Zitat aus einem anden Beitrag von Kurvenräuber:

“Ich hatte mal die eher unschöne Aufgabe, einen M235i auszulesen, nach Unfall mit Todesfolge. Die Daten wurden dann per Staatsanwaltschaft bei BMW bezogen, da ging es vor allem um Unfallzeitpunkt, Geschwindigkeit, Querbeschleunigung und halt diese ganzen Blackbox Daten.“

Definitv kein Einzelfall!

 

[friiky2]

Finde gut, dass es im Falle eines Unfalls zur Klärung ausgelesen werden kann.

1) wenn ich irgendwo in einem Graben Lande ist es mir schon Recht wenn nachher jemand "ohne meine Hilfe" rausfinden kann ob ich schuld war oder ob es ein defekt o.Ä. war

2) bei einem Unfall mit Personenschaden sollte finde ich auch genau geklärt werden was passiert ist.

Anders ist es mit der Nutzung der Daten um Umsatz zu machen... Da möchte ich schon ein Wort mitreden

 

[Gast2861]

Ich gebe Dir Recht, andererseits verstehe ich die Bedenken von rblaas sehr gut. Bei der Datensammelwut unserer Politiker und Behörden weiß man halt nicht ob und was mit „meinen“ Daten passiert und ob sie einem da nicht irgendwann einen Strick draus drehen.
Vielleicht hat das nur irgendwann Einfluss auf die Versicherungsprämie (glaube die Generali hat mit solchen Tarifmodellen experimentiert) oder die Rennleitung steht bei Dir vor der Tür und kassiert den Führerschein- man weiß es nicht.
Im Endeffekt gilt die alte Regel „was nicht da ist kann auch nicht kaputt gehen“ - bzw. gegen einen verwendet werden.
Aber stimmt schon, dann muss auch das Mobile daheim bleiben.
Das hat nichts mit Paranoia zu tun sondern mit Vorsicht.

 

[friiky2]

Klar mit Hilfe von weiteren Daten, kann man dir dann vielleicht einen Strick drehen, allerdings wird es nicht ganz so einfach dir nachzuweisen, dass du zu schnell gefahren bist o.Ä., weil BMW nicht mitloggen kann, ob du am Steuer warst (oder gibt es mittlerweile eine Fahrerkamera?). Es gibt einige Gerichtsurteile, bei denen die Position des KFZ nicht ausreicht um dem eigentlichen Fahrer etwas nachzuweisen.

Zumindest bei historischen Daten wird das kniffelig. Wenn du natürlich bei einem Unfall der einzige im Wagen bist, bzw. noch auf dem Fahrersitz gesehen wirst ist es Pech, aber da hoffe ich eh das der Fahrer sich an die Regeln gehalten hat, sonst hat er auch einfach zurecht Pech.

Wobei BMW natürlich mitloggt, wie viele Personen im Auto sind (für den Notruf), wenn du der Einzige bist, dein Handy bei hattest und der Standortverlauf des Handys dem des Autos gleicht wird es knapper, ich tippe aber, dass es noch kein Beweiß für deine Anwesenheit im Auto ist.

Ich mache mir da wenig Gedanken, verstehe aber jeden, der da etwas genauer sein möchte.

Wenn man sich das mal überlegt, wo man überall Daten hinterlässt wird es schon echt verrückt. Vom Surfen im Internet über die Benutzung der EC-/Kreditkarte bis hin zum Auto oder Smartphone...

 

[Pimpnase]

Notrufassistent, das ganze Connected Zeug, Concierge Anrufe. Unter Umständen sogar auch das Navi.

Wenn Du nicht gerade ein laufendes Connected Drive-Abo hast, dann wirst Du nicht viele Auswirkungen spüren. Die CD-Funktionen gehen natürlich dann gar nicht mehr, aber das sollte wohl jeder erwarten. Ohne CD-Abo hat man als Kunde tatsächlich so viel nicht davon, dass das Auto online ist. Aktuell würden mir tatsächlich nur der eCall und der TeleService einfallen - Letzteres geht ja auch ohne aktives CD-Abo. Wenn Dir der eCall nicht so wichtig ist, sind die Auswirkungen vermutlich nicht besonders einschränkend. Aber es geht dann eben keine CD-Funktion mehr. Also kein RTTI und kein Navi-Update over-the-air (per USB geht's natürlich noch).

Zu dem paranoiden muss jeder wissen, wie weit er geht. Ich persönlich störe mich da nicht so sehr dran, wenn der Hersteller die Daten hat. Und das Herausgeben wäre ja nur durch Gerichtsbeschluss. ABER ;-) das hätte man vor ein paar Jahren auch über andere Daten gedacht, die Geheimdienste abschnorcheln, von daher will ich niemandem seine "paranoid" Sicht ausreden, weil wir defacto schon in 1984 leben. Muss eben jeder für sich selbst abschätzen, was convinience und datenschutz für ihn für eine Gewichtung haben.

 

[Erebor]

Hierzu ein kleines Zitat aus einem anden Beitrag von Kurvenräuber:

“Ich hatte mal die eher unschöne Aufgabe, einen M235i auszulesen, nach Unfall mit Todesfolge. Die Daten wurden dann per Staatsanwaltschaft bei BMW bezogen, da ging es vor allem um Unfallzeitpunkt, Geschwindigkeit, Querbeschleunigung und halt diese ganzen Blackbox Daten.“

Definitv kein Einzelfall!

Wenn du einen zu tode gekarrt hast, dann ist das wohl dein kleinstes Problem.