@Julo : Danke, ich bin inzwischen austherapiert, hatte meine letzte OP im vergangenen Oktober (der Unfall war im April 2020). Seitdem kann ich im Alltag eigentlich wieder alles machen, was vor der letzten OP nicht ging, weil ich den Arm max. bis 90° anwinkeln konnte. Strecken ging etwa bis 30°, ich hatte also nur ca. 60° Bewegungsradius, ein gesunder Arm schafft je nach Dicke des Bizeps bis zu 140°. Nicht machen konnte ich z.B. telefonieren, vernünftig essen/trinken, rasieren, Zähne putzen, Brille/Helm aufsetzen usw. Helm zumachen war unmöglich, hab ich mir dank Ratschenverschluss dann mit einer Hand antrainiert, Übung macht den Meister. Das geht nun alles wieder beidhändig und ich bin bei ca. 120° Beugung und 10° Streckung. Durch den Trümmerbruch ist nur der Knorpel an einer Stelle sehr dünn, deshalb hab ich vom Operateur die Gewichtsbeschränkung auferlegt bekommen. Der Arm hat aber seit der OP trotzdem schon sichtbar an Muskelmasse zugelegt und ich bin schmerzfrei, was das Wichtigste für mich ist.
@Cut1.0 : Ich war auch 4 Monate außer Gefecht, weil ich insgesamt 18 gebrochene Knochen und eine lebensgefährliche Lungenverletzung (Pneumothorax) hatte. Ich habe neben den oben erwähnten Einschränkungen noch ein paar bleibende Schäden an den Händen, kann z.B. keinen richtigen Faustschluss mehr machen und habe an der Hand auch nur noch die halbe Kraft wie normal. Aber wie meinte der Arzt im Krankenhaus damals zu mir: Fäuste braucht man nur zum Kämpfen, alles andere geht tatsächlich auch so gut. Ich war/bin wie du auch sportlich immer aktiv gewesen, das hat nicht nur die Zeit deutlich verkürzt, bis ich das Krankenhaus damals verlassen konnte (die Ärzte meinten damals "Sport ist wie ein Sparbuch, mit dem Training zahlt man ein, nach einem Unfall hebt man quasi ab), es hat mir in der stationären Reha auch mental gut echt getan, als ich dort das erste Mal wieder alleine Geräteübungen im Fitnessstudio machen konnte, wenn auch mit ganz leichten Gewichten. Das war ein Schritt zurück zur vertrauten Normalität und mein Motto ist immer noch "jetzt erst recht", sprich ich lasse mich nicht unterkriegen und versuche das Beste aus der Situation zu machen und fit in die Rente zu kommen
. Mein Physiotherapeut erzählt immer, dass viele wohl eine "Vollkaskomentalität" hätten, also außer den 20min beim Therapeuten meinen, nichts selber machen zu müssen, um Ihren Zustand zu verbessern. Deren Motto ist "die Krankenkasse zahlt ja- die Therapeuten machen das schon". Solche Leute schickt er weg, sagt er
. Also Herbert, lassen wir uns nicht unterkriegen und geben im Rahmen unserer körperlichen Möglichkeiten weiter Vollgas...
Viele Grüße
Olli