Ich verstehe es so, die Additive gelangen mit dem Kraftstoff über die Injektoren in den Brennraum und gelangen dort ins Motoröl. Über den Schmierstoffkreislauf erfolgt dann die Verteilung innerhalb des Motors.
Wenn ich
@Maschine seinen Beitrag richtig verstanden habe sind die hier teilweise empfohlenen "Reiniger" da eher kontraproduktiv, weil die die bereits im Motoröl und Kraftstoff enthaltenen Additive behindern und letztendlich dadurch das Gegenteil erreicht wird was eigentlich beabsichtigt war.
So ist es. Bei den regelmäßigen Beschwerden über die hohen Preise von High-End Kraftstoffen vergisst man häufig, dass diese eben bestimmte (Reinigungs-)zusätze enthalten, die vorrangig das Kraftstoffsystem und nachrangig den Brennraum sauber halten sollen. Das was dann ins Öl geht (bei Kaltstart, Kurzstrecke, OPF-Regeneration), sollte tunlichst mit dem Motoröl kompatibel sein. Die europäischen Kraftstoffe sind so gut, dass sie hier keine negativen Auswirkungen auf die Ölalterung/Eindickung haben. Bei echten Schlechtkraftstoffen von Übersee oder externen Zusätzen sieht das anders aus.
Weil hier einige meinen, dass Reinigungszusätze zum guten Ton gehören, eine kleine Analogie:
Ihr sitzt im 5 Sterne-Restaurant und bekommt eine Suppe serviert, die fein abgestimmt ist und auf dem Tisch ist auch weiter kein Salz, Pfeffer, Mononatriumglutamat oder Maggi-Fix. Ihr holt nun einen Esslöffel Salz aus der Tasche und mischt diesen in die Suppe. Ganz unabhängig davon, dass die Suppe ungenießbar wäre, klingt 1EL Salz extrem viel? Das ist noch untertrieben wenn man sich ansieht, welche Menge bestimmter Zusätze man ins Getriebe oder Differenzial kippen soll um angeblich einen ruhigeren Lauf zu erreichen. Das Ergebnis ist in beiden Fällen eine Suppe, die in die Tonne gehört.
P.S. Auf meinem Kloreiniger steht ein interessanter Slogan: "Entfernt selbst hartnäckigen Schmutz, Kalkflecken und SEIFENRESTE" Aha...Seifenreste und ihre Affinität zu Oberflächen. Stellt auch das im Motor vor.
Es gibt trotzdem Fälle, wo Motorreiniger sinnvoll sind aber diese sehe ich nicht in einem M2-Forum, wo Autos mit der Zahnbürste gepflegt werden. Würde ich einen der bekannten Reiniger verwenden, würde ich das frisch eingefüllte Öl nach wenigen km wieder wechseln um den Anteil der im Motor verbliebenen Reiniger zu minimieren. Testtinstitute, die sich mit Ölprüfungen beschäftigenund beispielsweise von Öl A auf Öl B wechseln wollen, würden an dieser Stelle sogar drei Ölwechsel vornehmen (kurz hintereinander jeweils) um einen "Reinheitsgrad" von >99% zu erreichen. Also kann man sich vorstellen was an Reinigern übrig bleibt wenn man nur das Altöl + Reiniger ablässt und Frischöl einfüllt.