Die Mängel wurden ausgebessert, oder?
Also um das mal spaßeshalber durchzudeklinieren:
Arbeitsausfall. Der richtige Begriff ist Verdienstausfall (Schadenersatz im weiteren Sinne) - um das geltend machen zu können musst Du nachweisen, dass Du während der Fahrten keinerlei berufliche Telefonate geführt hast. Denn dann konntest Du ja offensichtlich arbeiten. Außerdem musst DU nachweisen, dass Dir ein Geschäft entgangen ist, weil Du mit dem Fahrzeugtausch beschäftigt warst. Dabei viel Glück, dafür benötigst Du Angebote, Ausschreibungen usw. In Deinem Kaufvertrag mit BMW steht dazu was im Kleingedruckten, das solltest Du lesen. BMW schränkt die Haftung da stark ein.
Innenverkleidung verkratzt. Der Mangel wurde nachgebessert - damit hat es sich erledigt. Du hast daraus keinen folgenden Rechtsanspruch.
Neuwagen mit 70km. Der Kilometerstand ist nicht ausschlaggebend für den Status "Neuwagen". BMW wird problemlos nachweisen können, dass der Kilometerstand durch technische Überprüfungsfahrten auf dem Werksgelände, die Überführung aufs Schiff usw zu Stand gekommen ist. Da hast Du genau gar nichts in der Hand.
Zuletzt: Du hast das Fahrzeug angenommen. Wenn es für Dich nicht mehr akzeptabel wäre, hättest Du das Fahrzeug ablehnen müssen. Das hätte zu nichts geführt, aber da Du es angenommen hast, ist der gesamte Sachverhalt abgeschlossen.
Was auch noch interessant wäre: Wer ist Dein Vertragspartner bei diesem Kaufvertrag? Doch sicherlich ein Händler und nicht die BMW AG? Also warum sollte sich die BMW AG Dir gegenüber kulant zeigen? Die haben mit Dir nichts am Hut. Wenn Du bei Deinem Händler jetzt Stunk machst deswegen, kannst Du davon ausgehen, dass Du in Zukunft alles ganz genau berechnet bekommen wirst. Auf Heller und Pfennig. Wenn man da nett und nachsichtig ist, mal ne Kiste Bier im Kofferraum stehen lässt für die Mitarbeiter, dann werden die kulant sein. Wegen dem Pillepalle da jetzt so einen Aufstand machen, bei dem im besten Fall nichts herauskommt, das halte ich nicht für zielführend.
Das alles müsste Dir Dein Anwalt viel besser erklären können als ich. Dazu wird er Dir sagen, dass es da nichts gibt, bei dem BMW "kulant" werden müsste. Wenn Dein Anwalt Dir hier erzählt, er könne da was für Dich rausholen, dann will er einfach nur Geld mit Dir verdienen.
Für Dich ist der Kaufpreis viel Geld, wäre er für mich auch, aber aus BMW AG Sicht ist das unbedeutend. Es gibt Privatkunden die im Jahr 4-6 neue Fahrzeuge bei BMW kaufen, die sind dann für den Händler interessant - für die AG immer noch nicht.
Was Du auch wissen solltest: Die BMW AG hat auch 1-2 halbwegs fähige Anwälte. Kurz: Lass es. Du wirst absolut nichts erreichen. Erfreu Dich an Deinem neuen Auto