Wer innerdeutsch fliegt der hat genug Geld oder es ist so wichtig, dass es er wahrnehmen muss (gibts ja auch). Ich würde liebend gerne für meine familienbedingten regelmässigen Flüge nach Südamerika mit dem Zug nach Amsterdam Flughafen fahren, anstatt zu fliegen. Aber das ist leider vollkommen unrealistisch, weil es a) unverhältnismäßig viel Aufpreis ist und b) kaum eine Linie gibt wo es auch zeitlich hinhaut. Vielleicht regelt das der Preis irgendwann mal.
Merkwürdigerweise ist bei vielen Pauschalreisen der 'Zug zum Flug' inklusive. Diese Leistung muß noch nicht mal dazugebucht werden, sondern ist automatisch dabei. Das sollte bei Linienflügen eigentlich auch möglich sein.
Bei der chronisch unzuverlässigen Bahn hätte ich allerdings Bedenken, pünktlich in AMS, LUX, etc. einzutreffen. Zudem ist es halt auch praktisch, in FRA sein Gepäck abgeben zu können und es erst an der finalen Destination wiederzusehen, statt es noch durch diverse Bahnhöfe schleppen zu müssen.
Als Frankfurter, die mit dem Auto in zehn Minuten am Airport sind, nutzen wir auch gerne den Vorabend Check-in und fahren dann am nächsten Morgen mit der U- und S-Bahn in 25 Minuten nur noch mit dem Handgepäck raus.
Allerdings haben wir uns während Corona irgendwie das Fliegen abgewöhnt und machen unsere Urlaube seitdem lieber mit dem Cabrio oder dem ICE.
Ich habe in den späten Achtzigern Crews der AeroLloyd in München ausgebildet und bin alle paar Wochen morgens von FRA nach MUC geflogen und abends wieder zurück. Damals war der Münchner Flughafen allerdings auch noch quasi in der Stadt und es hat gereicht, eine Stunde vorm Abflug am Airport zu sein.
Solange die Bahn so schlecht performt wird sich ein Verbot innerdeutscher Flüge auch kaum verbieten lassen.
Bahnreisen ins nahe Ausland sind übrigens auch unverhältnismäßig teuer: Wir verbringen unseren jährlichen Weihnachtsmarkt-Urlaub dieses Jahr in Strasbourg . Als ich die Fahrpreise gecheckt habe, mußte ich feststellen, dass Frankfurt - Strasbourg und zurück für zwei Personen in der zweiten Klasse über €400 kostet.
Jetzt fahren wir erste Klasse nach Kehl und zurück für €186 - und für €2,50/Person mit der Straßenbahn in 20 Minuten von Kehl nach Strasbourg. Für das gesparte Geld haben wir noch zwei Nächte in Kehl drangehängt.