Fazit: So lange man mehr als gut verdient
Letztlich kann man es darauf reduzieren. Ich habe mich in den letzten 2 Wochen mit der Anschaffung eines Plug-In Hybriden (konkret: Golf 7 GTE LCI) beschäftigt, da ich in meinem Betrieb Lademöglichkeiten zur Verfügung habe und mit 17 km pro Weg eigentlich eine perfekte Distanz gegeben ist.
Weil ich es interessant fand, habe ich mich zudem einfach mal mit der Elektromobilität bzw. dem Einstieg in diese über ein Model 3 beschäftigt. Nunja, dabei habe ich folgendes festgestellt:
Kurz zum Golf GTE: Alle 15.000 Ölwechsel bzw. Inspektion: Frisst die Ersparnis wieder auf, also raus. Reines E-Auto:
- Strom an der Ladesäule kostet aktuell bis zu 80 cent, bei mir in der Nähe (Nähe definiere ich im Radius von 1 km) sind genau 4.
- Wallboxen sind nicht möglich, da einfach zu viele Garagen und Parkplätze vor Ort sind (nicht alle können versorgt werden).
- Der Einstieg in ein reines Elektroauto (was halbwegs ordentliches) fängt bei ca. 38.000 € an.
Ich habe kein Gewerbe, über das ich ein Elektroauto leasen könnte, genauso keinen Anspruch auf einen Dienstwagen.
Und da geht das Dilemma los... Mein Diesel ist aktuell sogar günstiger als ein Model 3 pro 100 km. Zudem fahre ich ein Auto, was gebraucht knapp 1/3 des gebrauchten Model 3 gekostet hat, aber wahrscheinlich ein wesentlich besseres Fahrwerk (Danke ans DCC) hat (laut Forenberichten). Zuhause laden geht auch nicht.
Gehen wir also mal davon aus, ich würde wirklich ein E-Auto kaufen wollen... Sorry, aber wie viel Geld soll ich denn bezahlen?
Erstmal benötige ich eine ETW, DHH oder ein EFH mit Möglichkeit zur Wallbox.
Dann benötige ich einen günstigen Stromvertrag (haha, Deutschland ist so toll).
Dann benötige ich ein Elektroauto... aber welches? Einen ID3 Kleinwagen für 40.000 oder ein Model 3 für 38.000?
Und spätestens bei der Anschaffung des Autos stelle ich mir die Frage, ob ich bereit bin 38.000-40.000 für nen dämlichen (teilweise gebrauchten) Kleinwagen / unbequemen Kompaktwagen hinzulegen, wenn ich für 30.000 einen wirklich wesentlich bequemeren 5er bekommen kann als Verbrenner...
Also lange Rede und wenig Sinn: Ich habe meinen Diesel behalten - und werde ihn wohl auch noch länger fahren.
Private E-Mobilität muss man sich leisten können, so wie mittlerweile sehr sehr vieles anderes in Deutschland. Die Zeit, in der sich das ganze wirklich extrem gelohnt hat, ist definitiv vorbei und wird nicht so schnell wieder kommen.