Auch wenn die Diskussionen um Finanzierungen, oder dergleichen schon X-Mal aufgekommen sind, find ich dass da einfach entsprechend wenig Fakten geschaffen werden.
Überwiegend in DE kackt sich sowieso kaum einer aus über Zahlen, Gehälter, gekauft oder geleast, oder finanziert, Miete oder Grundbuch. Einfach lächerlich und der Umgang mit Geld und die aversion man könnte sich nackig machen, oder zu wenig.
Gleiches gilt übrigens für die Brüllbrüder, die immer offen kundtun sie hätten und würden alles in ihrem Leben Bar kaufen ;-) Wers glaubt.
Ich finanziere und kaufe gleichermaßen. Ich empfinde beim Kauf absolut null Vorteile und auch kein Besitzdenken der Fahrzeuge, das ich mir nur irgendwie die Briefe ansehe. Verschwinden in Akten im Büro und Vorteile hat es Zeeerrrooo. Die Liquidität und meinen CashFlow zerklopfe ich mir damit und Vorteile beim Verkauf, da ich nicht den HeckMeck der Besitzübertragung im Dreieck mit z.b. der BMW Bank machen muss, oder alternativ den Brief vorher rauskaufen.
Das ist aber persönliche Ansichtssache und kann ja schließlich jeder Verfahren wie er möchte. Ein Auto und Finanzierung bleibt aber immer eine Verbindlichkeit und kein Asset - egal ob ich es Bar gekauft habe, oder nicht. Das sind einfach Geldgräber.
Wenn wir uns mal nüchtern die durchschnittlichen Zahlen ansehen...:
Der durchschnittliche Brutto Monatsverdienst in Deutschland liegt bei ca. 4.100 EUR / Monat. (49.200 EUR / p.a.) - Der Median liegt (je nach Quelle) bei rund 3.300 EUR / Monat.
Im Schnitt geben wir rund (je nach Quelle) 40% des Gehalts für Wohnen und co aus. Darauf folgen noch rund ca. (je nach Quelle) 15% für Nahrungsmittel und anderes essentielles. Das sind >50% des Einkommens, um "zu existieren".
Als Alleinstehender Steuerklasse 1 Zahler bleiben aus den 4.100 EUR also rund 2.600EUR Netto im Monat. Wovon also rund 1.100 EUR übrig bleiben, wenn wir Miete und essen bezahlt haben. ;-) Darauf entfällt entsprechender restlicher Konsum für Handyverträge, essen gehen, Kleidung, Freizeit und Kultur ... bleiben in Summe für "Otto-Normal" noch vllt. 500 EUR realistisch übrig im Monat.
Von 500 EUR sollen dann also Rücklagen gebildet, Altersvorsorge und co betrieben werden? Versicherung, Steuern und co für ein Fahrzeug oben drauf.
Wie viele bewegen sich in DE und in den Foren die zu den oberen 10-5% der Verdienern gehören ? ;-)
Das Kraftfahrbundesamt veröffentlicht die Statistischen Zahlen für jedes Jahr.
Und an KFZ Neuzulassungen bewegen wir uns in den letzten Jahren, bis auf den Corona Dämpfer, bei rund 3,2 Mio. Fahrzeuge. Wisst ihr wie viele von diesen 3.2 Mio. Fahrzeugen auf Privatpersonen zugelassen sind? Nein? Es sind gerade einmal ca. 34% !
Die restlichen 66% sind Gewerbliche Zulassungen für alles mögliche ... auch für KFZ Handel und Leasing und sonstiges.
Dann habe ich mir die Zulassungszahlen von BMW angesehen. Von 2020 bis 2017 sind es über alle Modelle ca. 1.247.260 Neuzulassungen in Deutschland.
Im Jahr 2020 sind 286.779 neue BMW zugelassen worden in DE. 97.998 Fahrzeuge davon, wurden überhaupt auf Privatpersonen zugelassen. (Was dem Bundesdurschnitt entspricht)
Jetzt haben wir die Zulassungsstatistiken betrachtet und was fehlt, ist die Betrachtung der Kommerziellen Seite. Bei BMW wird der überwiegende Teil über die Hauseigene BMW Bank GmbH finanziert.
Anmerkung: Vollkommen außer Acht gelassen werden hier Geschäfte und Zahlen, die über Drittfinanzierer wie Santander und co abgewickelt werden, weil die Bonität für die BMW Bank z.b. nicht reicht !
Ein Blick in die Bilanzen verrät uns einen Einblick in die Geschäftstätigkeit der BMW Bank dass zumindest im Jahr 2021 88.447 NEUverträge geschlossen worden sind für Kundenfinanzierungen. (Nicht verwechseln mit dem Operativen Leasinggeschäft für Geschäftskunden)
Da ich an dieser Stelle jetzt spontan keine Bilanz aus 2020 gefunden habe, bediene ich mich einfach der Zulassungszahlen der Verträge aus 2021 und Vergleiche mit den Zulassungen von 2020 des KBA. Über die letzten 5 Jahre hat es hier keine nennenswerten schwankungen gegeben was die Anzahl privat zugelassener KFZ in DE bei BMW betrifft.
97.998 privat zugelassene Fahrzeuge treffen auf 88.447 Finanzierungsverträge, in Deutschland. Das entspricht ca. 90% der privat neu zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland.
Wenn wir uns noch die Restlaufzeiten der Forderungen an Kunden ansehen, dann stellen wir fest, dass der überwiegende Teil (über 50%) der Forderungen auf Zeiträume > 5 Jahre entfällt. Was einen Hinweis auf die durchschnittlichen Vertragslaufzeiten gibt und Restschuldbeträge bei den Schuldnern.
Im Durchschnitt beträgt die Private Zulassungsrate für Fahrzeuge der M GmbH (reine M-Fahrzeuge, keine M240i und sonstige Performance Dinger) 38%. Übrigens nur knapp 2% der Gesamtzulassungen der BMW AG.
Ebenfalls interessanter Sidefact: umso höher das Segment (teurer), desto geringer die Privatkauf Quote!
M2 Competition wurden insgesamt bis ende 2020 6.292 zugelassen. Davon stolze 3.190 privat gekauft. (51%)
Dagegen liegt die Privatkaufquote für Fahrzeuge >M5 (M5, M5 Comp, M6, M8 Comp) nur bei 18% mit 4.089 zugelassenen Fahrzeugen seit 2017.
Jetzt kann sich ja jeder selbst ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit liegt, dass bei den übrig gebliebenen 10% der privaten Zulassungen, die sich nicht mit Neuverträgen der BMW Bank matchen lassen tatsächlich Bar gekauft wurden und über welches Preissegment wir da eigentlich sprechen. Wenn ich in den Foren so Querlese, muss ja eine überragende Anzahl der Barkäufer = aktiven Forumsmitgliedern entsprechen
Ich vermute nur, dass die User Halbwertszeit meist auch einer Finanzierungsdauer entspricht ;-)
Aus meiner Sicht heraus kauft ein Promill einen M3 Toruing privat und falls ja, dann aus dem Bauch heraus zu 99% finanziert. Der rest macht es übers Gewerbeleasing.